Essen. Zweitligist Tusem Essen verpasst gegen Spitzenreiter Potsdam den Moment, das Spiel zu drehen. Das mss Trainer Hegemann verbessern.

Gesteigert, aber nicht gut genug. Um den Spitzenreiter 1. VfL Potsdam in die Knie zu zwingen, bedurfte es schon noch ein bisschen mehr als Gastgeber Tusem Essen den knapp 2100 Zuschauern am Hallo bot. Und deshalb ist die 21:25 (12:17)-Heimniederlage auch verdient, darin waren sie alle einig. Aber die Leistung gab phasenweise auch Hoffnung.

In den ersten Minuten lief der Ball flott durch die eigenen Reihen und die Essener zeigten die Konsequenz im Abschluss, die man vor der EM-Pause so oft vermisst hatte, als die Chancenverwertung mehrmals als Schwachpunkt ausgemacht worden war. Anfangs lief es, bis zum 6:6 (10.). Dann stellte sich der Gast allmählich besser auf die gegnerischen Spielzüge ein, während er im Angriff nach wie vor seine Qualität ausspielte und mit fünf Toren Vorsprung davonzog.

In dieser Phase wurde besonders deutlich, wer auf Rang 13 steht in der 2. Liga und welche Mannschaft an der Spitze seit 16 Spielen nicht mehr verloren hatte.

Potsdam schnappt sich gegen Tusem Essen die Punkte

Das Spiel TUSEM Essen gegen den 1. VfL Potsdam endete mit 21:25.
Das Spiel TUSEM Essen gegen den 1. VfL Potsdam endete mit 21:25. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl
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Deckungsarbeit bleibt Stärke von Tusem Essen

„Die Potsdamer haben gezeigt, dass sie völlig zurecht dort stehen“, fand Tusem-Trainer Michael Hegemann, der bei seinem Team dennoch gute Ansätze sah. „Aber wir haben anfangs das Paket Abwehr/Torhüter nicht so hinbekommen.“ Auch Keeper Lukas Diedrich konnte es nicht richten, Kollege Arne Fuchs dagegen war am Ende bester Spieler bei den Hausherren.

Christian Wilhelm und Julius Rose vom Tusem Essen bei der Abwehrarbeit gegen den Potsdamer Josip Simic.
Christian Wilhelm und Julius Rose vom Tusem Essen bei der Abwehrarbeit gegen den Potsdamer Josip Simic. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Deckungsarbeit bleibt die große Stärke der Essener, darauf können und müssen sie aufbauen. Im Hinspiel in Potsdam verhalf sie den Essenern zum 24:23-Erfolg. Als sich sie sich diesmal hinten zur zweiten Hälfte steigerten und energischer zupackten, zeigte sich, dass selbst der souveräne Spitzenreiter mit seinem Liga-Torjäger Nummer eins, Max Beneke (8/4), Probleme bekommt. „In der zweiten Halbzeit ist der Spielfluss verloren gegangen und wir waren einfach nicht mehr konsequent genug“, monierte VfL-Trainer Bob Hanning. „Aber wir haben es durch eine gute Offensive doch noch gelöst gekriegt.“

Tusem Essen nutzt im entscheidenden Moment Chance nicht

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Auch dort der Unterschied zwischen beiden Teams. Der Tusem hatte über die Defensivarbeit ins Spiel zurückgefunden und kämpfte um den Anschluss. Besonders auffällig war dabei der junge Oskar Kostuj, der bislang vor allem in der Regionalliga-Mannschaft spielte, nun aber viel Einsatzzeit bekam. Plötzlich wachte auch die Halle noch einmal auf. Torhüter Fuchs hielt einen Ball und warf ihn zielsicher angesichts der gegnerischen Unterzahl ins leere Tor zum 21:23 (56.).

Die Chance! Doch Schoss unterlief ein Offensivfoul, Rose vergab leichtfertig. Beneke machte schließlich mit dem Selbstverständnis eines Tabellenführers das 24:21 (59.) und damit den Deckel drauf (59.). „Wir haben leider den Moment verpasst, das Spiel zu kippen“, resümierte Hegemann. „Potsdam war letzten Endes abgeklärter.“

Nächstes Heimspiel für Tusem Essen gegen Dresden

Am kommenden Sonntag (17 Uhr) haben die Essener ihren nächsten Auftritt am Hallo: Zu Gast ist dann der HC Elbflorenz Dresden. Noch ist der Abstand zum Tabellenkeller komfortabel. Entspannte sieben Punkte sind es bis zum ersten Abstiegsplatz. Doch Trainer Hegemann hatte ja schon angedeutet, dass er gerne bis zum Saisonende einen einstelligen Tabellenplatz erreichen wolle. Da sollte man Mannschaften wie Dresden am Hallo schon in die Schranken weisen.