Essen. Der Torhüter überragte beim Heimsieg des Tusem Essen gegen den VfL Eintracht Hagen. Wie so oft gab es auf der Margarethenhöhe ein „Aber“.
Gleich 22 Kerzen brannten bei Lukas Diedrich am Adventskranz. Der Torhüter des Tusem Essen war beim 21:18-Heimsieg gegen den VfL Eintracht Hagen der gefeierte Held und mit seinen 22 Paraden für die Gäste unbezwingbar.
Auch wenn es im Angriff durchaus ein paar Tore hätten mehr sein können, blickt Trainer Michael Hegemann auf eine recht erfolgreiche Englische Woche zurück.
Erst wenn Tusem Essen gewinnt, ist der Sonntag für die Fans perfekt
Traditionell ist am ersten Adventswochenende auf der Margarethenhöhe Weihnachtsmarkt und dort war man sich bei Glühwein, Cevapcici und Co. einig, dass der Sonntag erst dann perfekt ist, wenn der heimische Tusem das Derby gegen Hagen gewänne. Und er gab sich wirklich Mühe, stellte von Beginn an eine stabile Abwehr auf die Platte. Torhüter Lukas Diedrich gab seinen Senf ebenfalls dazu, parierte allein im ersten Durchgang acht Würfe des Gegners. Die zehn Gegentore zur Pause waren vorzeigbar und eine gute Basis für den möglichen Heimsieg.
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Tradition ist es beim Tusem auch, dass es meist ein „Aber“ gibt. Und dieses „Aber“ liegt in der Wurfquote. Da wäre gegen die durchschnittliche Hagener Abwehr wieder mehr drin gewesen, doch die Essener scheiterten zu oft an Maurice Paske im Eintracht-Tor oder zielten am Tor vorbei. Kein Grund zur Sorge, sofern die Defensive stabil bleibt.
Tusem Essen: Siebenmeter-Quote besser als zuletzt
Zudem sah die Siebenmeter-Quote des Tusem dieses Mal auch etwas besser aus. Tim Mast nahm Zepter und Ball in die Hand, versenkte seine ersten drei Versuche mit viel Gefühl und Köpfchen. Hin und wieder auch mal mit einem schelmischen Lächeln in Richtung des gegnerischen Torhüters.
Dieses Derby in der Weihnachts-Neckerei war in kleinen Momenten immer wieder leidenschaftlich. Lichtblicke waren auch der am Kreis sehr bewegliche Christian Wilhelm und der dynamische Dennis Szczesny im Rückraum. Somit war der Drei-Tore-Vorsprung zur Halbzeit verdient.
Hagen kommt mit mehr Wucht aus der Halbzeit
Zu Beginn des zweiten Durchgangs drohte die Partie jedoch zu kippen. Hagen kam mit Wucht aus der Kabine und überrollte die Gastgeber in den ersten Minuten. So war das Derby nach sechs Minuten auf den Kopf gestellt und der Tusem musste plötzlich einem Rückstand hinterherlaufen. Aber er schüttelte sich kurz und wachte aus dem Ruhemodus auf.
Diszipliniert waren die Essener, kassierten keine Zeitstrafen und standen nun in der Abwehr wieder kompakt. Und dann war da noch Diedrich. Jeden Anzündversuch der Gäste erstickte der Torwart im Keim, trampelte die Kerzen am Eintracht-Adventskranz quasi wie ein bockiges Kind aus. Für Hagen war an diesem Abend nichts zu machen, zumal die Eintracht insgesamt zu schludrig im Angriff wirkte.
Tusem-Torwart: „Wichtig ist, mit den Emotionen nicht zu überdrehen“
So durfte der Tusem am Ende jubeln und Lukas Diedrich war glücklich: „Auf uns wartete eine der besten Angriffsmannschaften der Liga. Aber nur 18 Gegentore zu bekommen, spricht für sich. Unsere Abwehr hat einfach super Arbeit geleistet.“ Und langweilig wurde es dem Torwart auch nach seiner 16. und 17. Parade nicht: „Nein, überhaupt nicht. Man versucht natürlich fokussiert und konzentriert zu bleiben. Wichtig ist auch, dass man nicht mit den Emotionen überdreht. Und das hat eben alles gut geklappt.“
Sein Trainer Michael Hegemann war nach einer anstrengenden Woche auch zufrieden: „Es haben einige Spieler auf der Platte gestanden, die eigentlich auch hätten im Bett liegen können, weil sie angeschlagen waren oder gekränkelt haben. Aber ich muss ihnen wirklich ein Lob aussprechen, dass sie alles reingehauen haben.“
So haben sie gespielt
Tusem Essen – VfL Eintracht Hagen 21:18 (13:10)
Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger, Kämper, Wolfram (1), Wilhelm (5), Eißing, Szczesny (4), Seidel, Klingler (2), Neuhaus (3), Kostuj, Rose (2), Mast (4/3), Werschkull.
Hagen: Mahncke, Paske; Bürgin (1), Becker (2), Norouzinezhad (2), Alves, Pieczkowski, Klein, Weck (3), Voss-Fels, Vorlicek, Spohn (3), Styrmisson (1), Gaubatz (1), Stüber, Busch (5).
Schiedsrichter: Hörath (Zirndorf)/Hofmann (Bamberg).
Siebenmeter: 3/4 – 0/1.
Strafminuten: 0 – 2.
Zuschauer: 1327.
Spielfilm: 4:1 (7.), 5:4 (13.), 9:7 (19.), 11:10 (24.), 13:10 (30.) – 13:14 (37.), 16:14 (42.), 17:16 (48.), 21:17 (55.), 21:18 (30.).