Essen. Tusem Essen erarbeitet sich ein Remis in Dessau. Welchen Widrigkeiten der Klub dabei standhalten muss und warum der Punkt gefeiert wurde.

Sie jubelten als hätten sie soeben den Tabellenführer geschlagen, lagen sich in den Armen und ballten die Fäuste. Der Tusem Essen feiert den Auswärtspunkt beim 29:29 (17:16)-Unentschieden beim Dessau-Roßlauer HV.

Das Ergebnis war hart erarbeitet, weil sich zum einen beide Teams viel abverlangten und sich zum anderen zahlreiche Fehler erlaubten.

Tusem Essen muss Widerständen auf und neben dem Feld trotzen

„Es war ein gerechtes Unentschieden“, sagte Essens Rückraumspieler Max Neuhaus völlig verschwitzt unmittelbar nach der Partie. Glücklich waren die Gäste über den Punkt vor allem deshalb, weil sie 60 Minuten lang unter Druck standen. Sowohl auf der Platte als auch von außen. Die Zuschauer sorgten für eine tolle Handball-Atmosphäre und dafür, dass sich der Tusem dort nicht wirklich wohlfühlen durfte.

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Nach einer intensiven Anfangsphase, in der die Essener teilweise zu hektisch im Angriff spielten, stabilisierten sie sich. Dessau-Roßlau wirkte in vielen Situationen sehr zielstrebig, angetrieben vom quirligen und technisch starken Vincent Sohmann. Der Tabellen-15. verlangte dem Tusem viel ab, stand in der Abwehr sehr ordentlich und war in der Offensive stets gefährlich.

Essen bleibt ruhig – und dreht das Spiel

Die Essener behielten aber die Nerven und schafften es noch vor der Pause die Partie zu drehen. Die Abwehr zwang ihre Gegner zu leichten Ballverlusten und blockte einige Abschlüsse. Nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem der Tusem sein Tempo ausspielen konnte. Dennis Szczesny ging immer wieder in die Tiefe und die Außen vollendeten die schnellen Gegenstöße.

Nach der Pause setzte sich das Team von Trainer Michael Hegemann leicht ab, verlor dann aber in der Offensive den Faden. Dessau-Roßlau kämpfte sich zurück und drehte die Partie durch den starken Timo Löser und viele Eins-gegen-Eins-Situationen. In den entscheidenden Momenten behielten die Gastgeber die Oberhand und rissen Löcher in die gegnerische Deckung. Erneut drehte sich die Begegnung – dieses Mal eben zugunsten des DRHV. Der Tusem vergab einige freie Würfe und hatte es zum einen dem am Siebenmeterstrich nervenstarken Nils Homscheid, aber auch Torhüter Lukas Diedrich zu verdanken, dass es am Ende einen Punkt zu bejubeln gab.

So haben sie gespielt

Dessau-Roßlauer HV – Tusem Essen 29:29 (16:17)
Dessau:
Patzwaldt, Ambrosius; Bones, Löser (8), Hrstka (10/5), Haake (1), Gempp (1), Sohmann (3), Mitrovic, Baumgart (1), Misovych, Schmidt, Danneberg, Emanuel, Hertzfeld (1), Pust (4).
Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger (1), Wolfram (3), Wilhelm, Homscheid (5/4), Eißing (6), Szczesny (4), Seidel (1), Klingler, Neuhaus (2), Rose (3), Mast (4), Werschkull, Schoss.
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (beide Berlin).
Siebenmeter: 5/5 – 4/4.
Strafminuten: 4 – 12.
Zuschauer: 1604.
Spielfilm: 3:1 (5.), 6:3 (11.), 9:4 (14.), 12:12 (20.), 14:16 (27.), 16:17 (30.) – 18:21 (35.), 23:23 (43.), 25:24 (46.), 26:26 (52.), 28:27 (56.).