Essen. Der Tusem fährt selbstbewusst zum Dessau-Roßlauer HV – und es gibt offene Rechnungen mit dem Gegner und einem Topspieler zu begleichen.
An diesem Sonntag schließt sich ein Kreis. Die Handballer des Tusem Essen treffen in der 2. Bundesliga auswärts auf den Dessau-Roßlauer HV (17 Uhr, Anhalt-Arena), gegen den sie - auf den Tag genau - vor einem Jahr ebenfalls spielten. Damals setzte sich der DRHV in Essen mit 32:29 durch und fügte der Mannschaft von Trainer Michael Hegemann die bislang letzte Heimniederlage zu. Mittlerweile ist der Tusem zuhause eine Macht und geht selbstbewusst in das Duell mit einem Gegner, der durchaus unangenehm sein dürfte.
Die vergangenen drei direkten Aufeinandertreffen gingen allesamt an das Team aus Sachsen-Anhalt, darunter auch ein klares 38:30 im März dieses Jahres. Und vor allem ein Mann mischte die Essener Abwehr ein ums andere Mal durcheinander: Timo Löser.
Tusem muss gehörig auf Timo Löser aufpassen
Der Rückraumspieler ist seit einiger Zeit nicht nur ein echter Leistungsträger, sondern mittlerweile auch eine Art Lebensversicherung für den DRHV geworden. Denn ohne seine Tore würde die Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas wohl auf einem Abstiegsplatz stehen. Der Saisonstart lief für den Tabellen-15. alles andere als nach Plan, bislang konnte er nur zwei Siege aus sieben Spielen bejubeln.
Lesen Sie hier: So ist der Tusem zuhause eine Macht geworden.
Immerhin, einer der Erfolge gelang gegen den VfL Lübeck-Schwartau, am Ende gab es ein klares 38:30. Der überragende Mann mit zehn Treffern? Timo Löser. „Er funktioniert in deren System unglaublich gut, wird immer wieder durch Vincent Sohmann gut in Szene gesetzt. Sie schonen ihn häufig in der Abwehr, sodass er sich auf den Angriff konzentrieren kann. Aber es würde der Mannschaft der Dessauer nicht gerecht werden, wenn man sagen würde, dass er deren einzige Stärke wäre“, sagt Essens Trainer Michael Hegemann, der das starke Kollektiv des Gegners lobt.
Der 24-jährige Löser ist jedenfalls ein Mann, auf den auch der Tusem wieder achten muss. Glücklicherweise kann Hegemann dabei auf alle Jungs zurückgreifen, bis auf den verletzten Philipp Asmussen. Und das Selbstvertrauen aus dem klaren 32:20-Heimsieg gegen den EHV Aue dürfte beim Tabellenfünften von der Margarethenhöhe ebenfalls helfen. „Die Punkteausbeute bis jetzt ist echt gut“, stellt etwa Torhüter Lukas Diedrich fest, „es läuft auf unserem Weg richtig gut und ich glaube, dass diese Saison uns allen noch viel Spaß bereiten wird.“
32 Tore sind der Maßstab beim Tusem
Selbstbewusste Töne, die nun im Tusem-Orchester zum nächsten Höhepunkt führen sollen. In Dessau-Roßlau können die Essener mit einer erneut stabilen Abwehrleistung womöglich auch Löser und Co. in den Griff bekommen. Doch dies allein wird nicht reichen, um die Auswärtsbilanz etwas aufbessern zu können. Denn auch im Angriff ist der Tusem gefragt. Die 32 Treffer gegen Aue sollten der Maßstab sein – dann ist am Sonntag auch gegen die fünftbeste Offensive der Liga etwas möglich.