Duisburg. Annalena Rieke entschied das Ruhrderby mit ihrem Kopfballtor. SGS erobert sich damit Rang sechs und verschafft sich Luft zu den Abstiegsplätzen.

Mit einem Sieg im Ruhrderby gegen den MSV Duisburg schließen die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen den vierten Spieltag ab. Und es war ein ungemein wichtiger, denn die Mannschaft von Trainer Markus Högner klettert damit auf den sechsten Platz und ist nun näher an der Champions League als am ersten Abstiegsplatz.

Annalena Rieke köpfte nach einem Eckstoß den entscheidenden Treffer, nachdem sich die SGS gegen das massive Abwehrbollwerk des MSV lange schwertat. Dennoch ist der Sieg verdient, da die Zebra-Frauen offensiv kaum etwas zustande brachten. Die Partie begann erwartungsgemäß. Die Gastgeberinnen verteidigten den eigenen Strafraum wie eine Handballmannschaft, die SGS suchte nach Lücken. Und das ist bekanntlich nicht unbedingt die Lieblingsdisziplin der Essenerinnen.

Der Pfosten rettete für die Duisburgerinnen

Doch beinahe wäre nach zehn Minuten der Matchplan der Zebra-Frauen schon hinfällig gewesen: Jacqueline Meißner hatte im Halbfeld Zeit, den Kopf hochzunehmen und sah die in die Spitze einlaufende Annalena Rieke, die bei der folgenden Flanke vor MSV-Torfrau Mahmutovic am Ball war. Aber der Pfosten rettete für die Duisburgerinnen.

Es blieb für lange Zeit die einzige Chance. Die SGS war zwar bemüht, konnte das Tempo aber nicht so forcieren, dass sie die MSV-Defensive vor ernsthafte Probleme gestellt hätte. Hier und da fehlte es an Präzision im Passspiel oder an der Durchschlagskraft, wobei es Duisburg auch immer wieder schaffte, Maike Berentzen und Lilli Purtscheller auf den Außenbahnen zu doppeln. So machten es die Gastgeberinnen der SGS schwer, zeigten aber selbst kein großes Interesse, aktiv am Spiel teilzunehmen.

Essens Torfrau Sophia Winkler war ziemlich einsam

Essens Torfrau Sophia Winkler war in der ersten Hälfte ziemlich einsam. Nach einem Eckstoß kam die SGS immerhin mal wieder zu einem Abschluss, auch wenn der Kopfball von Laura Pucks deutlich über das Tor ging (27.). Aber es war dennoch ein Zeichen dafür, dass Standards gegen das Duisburger Abwehrbollwerk ein probates Mittel sein können.

Und das bewahrheitete sich: Fünf Minuten vor der Pause lief Natasha Kowalski zum sechsten Eckball an und fand im Zentrum den Kopf von Rieke, die für die verdiente Gäste-Führung sorgte. Übrigens war die Szene nahezu identisch mit dem 1:0 beim ersten Saison-Sieg der SGS gegen Eintracht Frankfurt.

Nach Wiederbeginn war der MSV hellwach

Der Treffer stellte das Derby vorerst auf den Kopf, denn nach Wiederbeginn war der MSV plötzlich hellwach und wollte den schnellen Ausgleich herbeiführen. Es wäre fast gelungen, doch eine Bogenlampe von Halverkamps aus gut 30 Metern klatschte nur an den Pfosten (51.).

Riesenglück für die SGS, die langsam die Spielkontrolle zurückgewann. Weil Duisburg nun selbst mehr tun musste, ergaben sich zwangsläufig Räume für die Gäste. Ramona Maier hätte beinahe ein Missverständnis zwischen Fürst und ihrer Torfrau Mahmutovic zum 2:0 ausgenutzt (54.).

Hinten hatte die SGS Essen alles im Griff

Wenig später war die Keeperin wieder auf dem Posten, als Rieke Purtscheller in Szene setzte. Doch deren Schuss lenkte Mahmutovic über die Latte (62.). Hinten hatten die Essenerinnen alles Griff, doch das knappe Ergebnis barg ein gewisses Risiko für die Schlussphase.

Deshalb wollte die SGS nachlegen. Maier hatte die Entscheidung auf dem Fuß, doch das Zuspiel von Laureta Elmazi war etwas zu scharf, sodass die Angreiferin es aus spitzem Winkel versuchen musste und knapp verzog (84.). So blieb es bis zum Schluss spannend, doch letztlich blieb der MSV offensiv zu harmlos.

MSV Duisburg - SGS Essen 0:1 (0:1)
SGS:
Winkler – Ostermeier, Pucks, Meißner, Sterner – Piljic (90. Edwards), Rieke – Berentzen (85. Enderle), Kowalski, Purtscheller (76. Elmazi) – Maier.
Tor: 0:1 Rieke (40.).

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