Essen. Die Füchse Duisburg kommen mit dem ehemaligen Moskitos-Schnapper. Was Hegmann vor dem Oberliga-Derby sagt und warum er den Wechsel nicht bereut.

Als die Moskitos Essen auf der Saisonabschlussfeier im März die Abgänge von gleich acht Spielern verkündeten, fiel den Anhängern ein Abschied besonders schwer. Wenn es in den vergangenen Jahren so etwas wie einen Publikumsliebling am Westbahnhof gegeben hat, war es wohl Fabian Hegmann. Früh zeichnete sich ab, dass der Torhüter sich seinem Jugendverein Füchse Duisburg anschließen würde.

Am Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) kehrt der gebürtige Duisburger als EVD-Goalie nach Essen zurück – Derbyzeit in der Eishockey-Oberliga. Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen kaum sein: Die Moskitos haben den Traumstart mit acht Punkten aus den ersten vier Spielen perfekt gemacht, die Füchse sich hingegen mit nur drei Punkten einen Fehlstart geleistet. Ob er den Wechsel in den Fuchsbau in den letzten Tagen schon mal für einen Moment bereut habe?

Von den Moskitos nach Duisburg – Hegmann bereut den Wechsel nicht

„Nein, auf keinen Fall. Ich bin zufrieden mit der Entscheidung und bereue keine Sekunde, den Weg nach Duisburg gegangen zu sein“, erklärt Hegmann im Gespräch mit dieser Redaktion. Bei anderen Spielen beginne die Anspannung erst unmittelbar am Spieltag, vor der Derby-Rückkehr nach Essen habe sie aber bereits drei Tage vorher begonnen.

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Er sei „positiv aufgeregt“ und erwarte ein enges, schnell und umkämpftes Duell. Gleich nach zwei Spielen gab es einen Trainerwechsel an der Wedau, nachdem Alex Jacobs um die vorzeitige Auflösung seines Vertrags gebeten hatte. Christoph Schubert übernahm – kein Problem für Hegmann. Für ihn habe sich eigentlich nicht viel verändert, sagt der 22-Jährige. „Ich stehe im Tor und habe einen Job: Die Scheibe zu halten.“

Bei dem bislang einzigen Saisonsieg unter Schubert gegen die Hannover Indians (4:3) – mit Hegmann im Tor - habe man gezeigt, was man könne. Hegmanns Reaktion auf die Kritik: „Wir sind eine gute Truppe und können viel bewegen. Es ist indiskutabel, dass das Spiel in Herford eine Katastrophe war“, erklärt er. „Wir sind uns alle einig, dass das so nicht mehr passieren wird.“ Viele vergleichbare Situationen hatte es bei den Moskitos in den letzten beiden Spielzeiten gegeben – Pleitenserien, Trainerwechsel, Enttäuschungen.

Moskitos Essen: Hegmann war ein Lichtblick

Für Hegmann persönlich hingegen war die Zeit eine relativ erfolgreiche: Nach der Saison 2021/22 wurde er als Rookie des Jahres der Oberliga Nord ausgezeichnet, in der vergangenen Saison war er einer der wenigen Lichtblicke in einer Mannschaft, die auf ganzer Linie enttäuschte. Gleichwohl wackelte auch er das ein oder andere Mal und leistete sich einige Patzer. „Ich habe in den zwei Jahren viel gelernt und viel gearbeitet“, erklärt Hegmann. „Ich habe viel Spielpraxis gesammelt und mich weiterentwickelt. Deswegen war es keine unwichtige Zeit.“

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Die Wege trennten sich, weil Hegmanns Ausbildung nicht mehr mit den neuen Trainingszeiten vereinbar war. Gerne hätten die Essener den jungen Torhüter gehalten – auch Hegmann wäre offen für einen Verbleib gewesen. Verein und Spieler suchten nach einer Lösung, die Ausbildung zum Maler und Lackierer aber gehe einfach vor, meint Hegmann. Eine Trennung im Guten, was ihn auch die Essener Fans am Freitag spüren lassen dürften.

Sportlich sei es kein Rückschritt gewesen, meint Hegmann. Doch die „Mücken“ verfolgt er doch immer noch, oder? „Man kriegt natürlich irgendwo mit, wie der Saisonstart war, wie die Spiele liefen, aber befassen tut man sich damit eigentlich relativ wenig“, erklärt der Torhüter. „Ich denke nicht, dass Essen eine schlechte Mannschaft hat – da sind wir uns, glaube ich, alle einig. Sie haben gute individuelle Spieler im Kader.“

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