Essen. Essener sind in der Vorbereitung vor dem Tor bislang selten erfolgreich. Aber Danny Albrecht beunruhigt die Torflaute nicht.

0:3 bei den Selber Wölfen, 1:6 zu Hause gegen die Tilburg Trappers: Grund zur Panik sind die jüngsten Vorbereitungsergebnisse der Moskitos Essen nicht, ignorieren sollten die Verantwortlichen die Warnsignale aber auch nicht gänzlich. Zumal sich der Eindruck aus den ersten Testspielen, dass der Essener Eishockey-Oberligist vor dem Tor nicht effektiv und zielstrebig genug agiert, bestätigt hat.

Die „Mücken“ weisen eine unübersehbare Abschlussschwäche auf, die sie zügig beheben müssen. Klammert man den 7:1-Testspielsieg gegen die Youngster der Düsseldorfer EG aus, haben die Moskitos in fünf Partien erst fünf Mal getroffen – eine schwache Quote, auch wenn die Gegner Zweitligisten oder ambitionierte Oberligisten waren.

Oberliga-Auftakt gegen Tilburg

„Wenn man Tore kreieren will, muss man in die Zonen reinkommen, wo es hart wird und weh tut – und da sind wir noch ein bisschen zu soft“, analysierte Trainer Danny Albrecht. „Da spielen wir noch zu viel außen herum und wollen dieses wunderschöne Tor schießen, statt in die Zone vor dem Tor zu kommen.“ Der Moskitos-Coach wählte bewusst kompliziertere Aufgaben für die Vorbereitung aus, um die Schwachstellen zu erkennen.

Allerdings drohen die Essener die Euphorie noch vor dem knackigen Oberliga-Auftakt am Freitag, 22. September (20 Uhr, Westbahnhof) zu verspielen, wenn es gegen eben jene Tilburger geht. Das Heimspiel gegen die Trappers war bereits die Generalprobe vor heimischem Publikum. Werbung in eigener Sache können die „Mücken“ jetzt nur noch auf fremdem Eis betreiben: Am Dienstag (20 Uhr) beim Vorbereitungs-Rückspiel in Tilburg und am Freitag (20 Uhr, Pferdeturm) bei den Hannover Indians.

Die Feinabstimmung soll noch kommen

Für Albrecht gehe es in erster Linie darum, wie sich die Mannschaft in den Systemen, in der defensive Zone präsentiert. „Die Feinabstimmung, die kommt“, verspricht er. In den ersten beiden Abschnitten waren die Gastgeber am Westbahnhof gegen Tilburg sogar phasenweise das bessere Team, hatten die gefährlicheren Offensiv-Aktionen gegen die effektiven Gäste. Im Schlussdrittel aber vermiesten sich die Moskitos das Ergebnis, der 18-jährige Justus Roth musste bei seinem Moskitos-Debüt und überhaupt ersten Spiel im Profibereich fünf Mal hinter sich greifen.

„In den letzten fünf Minuten haben die Jungs ihn ein bisschen im Stich gelassen, aber so hat er ein ganz ordentliches Spiel gemacht“, sagte Albrecht. Ebenfalls sein Debüt am Westbahnhof feierte Dennis Reimer, der bereits in Selb zum Aufgebot zählte, allerdings noch nicht bei voller Fitness ist. Erstmals bei einem Heimspiel am Westbahnhof auf dem Eis stand auch der neue Kapitän Nicolas Cornett, der nach seiner Schulterverletzung deutlich früher als erwartet sein Comeback gefeiert hat.

„Eine faszinierende Geschichte“, laut Albrecht, weil die Ärzte Cornetts Comeback für frühestens Ende Oktober prognostiziert hatten. „Er ist einfach ein Vorbild, was er abgerissen hat an Trainingseinheiten, um sich wieder fit zu kriegen. Deswegen ist er da, wo er ist.“

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