Essen. Alexander Komov folgte Danny Albrecht zu den Moskitos Essen. Der Stürmer über die Stimmung im Team, seinen Trainer und woran er noch arbeitet.

Die Sonne strahlt über dem kleinen Parkplatz hinter der Eissporthalle am Westbahnhof. Aus der Kabine der Moskitos Essen ist ein Raunen zu hören. Jubel brandet auf, es wird viel gelacht. Die Stimmung scheint ausgezeichnet zu sein, oder?

„Immer“, sagt Neuzugang Alexander Komov, während er vor dem Kabineneingang zum Gespräch mit dieser Redaktion Platz nimmt. Seine Teamkollegen verfolgen drinnen das Viertelfinale der Basketball-WM zwischen Deutschland und Lettland – ein Duell mit besonderem Reiz, weil sich die Moskitos zu dieser Saison mit drei lettischen Spielern verstärkt haben.

Neuzugang lobt die familiäre Atmosphäre bei den Moskitos

„Das ist wirklich ein gutes Zeichen. Das haben auch schon einige Leute aus dem Team gemerkt, dass wir hier ein kleines familiäres Verhältnis haben“, sagt Komov zur Stimmung. Vor rund drei Monaten hat der 22-Jährige sein Apartment in Essen bezogen, eine große Umstellung war es nicht für den Angreifer, der in den Testspielen gegen Selb und die U20 der Düsseldorfer EG bereits jeweils einen Treffer beigesteuert hat.

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In den letzten zweieinhalb Jahren stürmte Komov für die Herner EV Miners, Essens Erzrivalen – mehr als anderthalb Jahre davon unter Danny Albrecht. Früh stand fest, dass er seinem ehemaligen und neuen Trainer an den Westbahnhof folgen wird: Der ehemalige Juniorennationalspieler war der erst dritte Neuzugang. „Ich war mit Danny ganz eng im Kontakt“, sagt Komov. Albrecht habe ihm erklärt, was auf ihn zukommt, dass es wie schon in Herne einen Athletik-Coach gebe. Zudem kennt Komov bereits den Großteil seiner Mitspieler. „Da hatte ich Lust drauf.“

Trainer und Spieler schätzen sich gegenseitig

Das Verhältnis von Trainer und Spieler ist geprägt von gegenseitiger Wertschätzung. „Was ich an ihm schätze, ist die Verliebtheit in die Details, weil er kein Auge zudrückt, sondern sich auch einen Spieler rannimmt und ihm erklärt, was gerade fehlt“, sagt Komov über Albrecht. Der junge Angreifer beschreibt ihn als lockereren, modernen Trainer, „der aber auch mal lauter werden kann, wenn man die Beine nicht bewegt und nicht arbeitet“.

Alexander Komov trug in der vergangenen Saison noch das Trikot des Herner EV.
Alexander Komov trug in der vergangenen Saison noch das Trikot des Herner EV. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Albrecht wiederum verweist auf die „sehr guten“ körperlichen und läuferischen Voraussetzungen. „Alex ist mit der Scheibe wirklich gut unterwegs, allerdings können wir am Spiel ohne Scheibe noch ein bisschen arbeiten.“ Der Coach denkt, dass Komov ein Jahr braucht, in dem er für die Mannschaft wichtig ist, auch als jüngerer Kerl vorneweg gehen kann – für die Entwicklung, die Albrecht mit ihm in Essen weiterführen will, wäre das enorm wichtig. Das Zauberwort, das Trainer und Spieler in dem Kontext immer wieder in den Mund nehmen: Konstanz. Komov nehme sich vor, „mehr Konstanz reinzubringen in jedes Spiel und punktemäßig auf jeden Fall eine bessere Saison als die letzten beiden zu spielen“.

Komov will zu Essens besten sechs Stürmern gehören

Der junge Außenstürmer soll den nächsten Schritt gehen: Einen Platz unter den ersten sechs Stürmern erobern. „Dafür muss er arbeiten – Tag für Tag – und Konstanz in seine Leistungen reinbringen“, sagt Albrecht. Das sei das A und O. Konstanz fehlt Komov auch noch in den bisherigen Vorbereitungsauftritten der Mannschaft. „In dieser Woche haben wir aber auch schon angefangen, mehr in die taktischen Inhalte reinzugehen“, sagt der gebürtige Henningsdorfer. „Ich erhoffe mir, dass es in den nächsten Wochen besser wird.“

Noch sind die bisherigen Leistungen von Auf und Abs geprägt – die von Komov persönlich und die der Mannschaft. In den Testspielen am Freitag (20 Uhr, Netzsch Arena) bei den Selber Wölfen und am Sonntag (18.30 Uhr, Westbahnhof) zu Hause gegen die Tilburg Trappers kann der Oberligist die nächsten Schritte in der Vorbereitung machen. Er traue dem Team in dieser Saison schon Größeres zu, sagt Komov. „Die Fans dürfen sich auf einen Aufschwung freuen.“ Den erleben übrigens auch die deutschen Basketballer bei der WM. Hauchdünn mit 81:79 setzten sie sich gegen Lettland durch. Hier heißt der Gegner am Freitag allerdings nicht Selb, sondern USA.