Essen. Moskitos schließen Premiere des Wohnbau-Cups auf Platz drei ab, Crimmitschau triumphiert. Wie Danny Albrecht die Auftritte der Essener einordnet.

Die Verlängerung war erst 20 Sekunden alt, als Sandis Zolmanis den Moskitos Essen mit seinem Rückhand-Nachschuss den Heimsieg gegen die Bayreuth Tigers sicherte. Der späte Siegtreffer unterstrich die glänzende Frühform des lettischen Ersatzkapitäns der „Mücken“, die durch den 2:1 (1:0, 0:1, 0:0, 1:0)-Erfolg im „kleinen“ Finale den Wohnbau-Cup auf dem dritten Platz abschlossen.

Das „große“ Finale entschieden die Eispiraten Crimmitschau für sich: Der Zweitligist setzte sich gegen Ligakonkurrent und Favorit Krefeld Pinguine mit 3:1 (0:1, 2:0, 1:0) bei der Premiere des Vorbereitungsturniers am Westbahnhof durch. Leer ging aber keiner der Teilnehmer aus, jeder Verein durfte einen Pokal mit nach Hause nehmen.

Moskitos Essen: Viele Fans beim Eröffnungsspiel in der Halle

Peitschte sein Team an: Danny Albrecht, Trainer der Moskitos Essen.
Peitschte sein Team an: Danny Albrecht, Trainer der Moskitos Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Das Drumherum habe ihm „eigentlich ganz gut gefallen“, sagte Moskitos-Trainer Danny Albrecht. „Klar, es war unser erstes Turnier. Es gibt noch ein paar Punkte, die wir beim nächsten Mal verbessern können – da bin ich auch ganz ehrlich.“ Welche Punkte das genau seien, „das lasse ich mal so um Raum stehen“.

Das sportliche Niveau stimmte jedenfalls: Eishockey pur gab’s für die Zuschauer am Westbahnhof – vier Spiele in drei Tagen. Das Highlight für die Essener Fans war sicherlich das Eröffnungsspiel der Moskitos gegen die Pinguine am Freitagabend – trotz der wenig überraschenden 0:3-Niederlage, bei der die Gastgeber dem letztjährigen DEL-Absteiger aber über weite Strecken die Stirn boten.

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Knapp 1100 Zuschauer sahen die Auftaktbegegnung, bei der die Stimmung „sehr gut“ gewesen sei, erklärte Essens neuer Kapitän Nicolas Cornett, der aufgrund seiner Schulterverletzung von der Tribüne aus zusah und die Statistik führte. Das zweite Spiel am Samstag zwischen Süd-Oberligist Bayreuth und Crimmitschau (1:4) verfolgten 164 Zuschauer vor Ort.

Moskitos Essen: Cornett hofft auf die Fans

Beim Spiel um Platz drei zwischen Essen und Bayreuth waren nur 317 Besucher in der Halle, beim Finale waren es 284. „Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass draußen gutes Wetter war“, meinte Cornett. „Ich hoffe, dass in der Saison dann die tatkräftige Unterstützung von den Fans wieder da ist.“

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Bis dahin wartet noch eine Menge Arbeit auf die neue Truppe von Danny Albrecht. Der dritte Platz darf nicht hinwegtäuschen über den phasenweise holprigen Auftritt gegen Bayreuth. Zwar standen die „Mücken“ in der Defensive erneut weitestgehend stabil – das Hauptaugenmerk für den Chefcoach – im Spiel nach vorne ließen sie allerdings einen klaren Plan vermissen, im Angriffsdrittel fehlte es an Geradlinigkeit, im Powerplay an Durchschlagskraft.

Noch wirken die Essener zu oft verspielt, statt den direkten Weg zum Tor zu suchen. „Spielerisch waren manche Aufritte von uns schon besser als heute“, räumte Albrecht ein. „Uns ging es aber um die Arbeitsmoral, den Willen und darum, dass wir die systematischen Punkte zumindest schon mal drin haben. Das Spielerische kommt mit Selbstvertrauen, Training und Spielen.“ Dafür, dass die Hausherren nach dem Ausfall von Elvijs Biezais mit nur acht Stürmern spielten, weil keine Förderlizenzspieler zur Verfügung standen, habe die Mannschaft es „sehr ordentlich“ gemacht, so der Coach.

Moskitos Essen testen zweimal am Wochenende

Der lettische Angreifer versuchte es mit seinem dicken Bluterguss aus dem Krefeld-Spiel zwar gegen Bayreuth noch einmal, musste aber nach wenigen Minuten wieder raus – bloß kein Risiko eingehen. Zu den besten Spielern gehörte erneut Bastian Flott-Kucis, der ein echter Gewinn auf der Torhüterposition zu sein scheint.

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„Klar hätten wir es vielleicht besser spielen können, aber ich glaube, Vorbereitungsspiele sind hauptsächlich dafür da, in Form zu kommen und dass jeder den andere kennenlernt“, erklärte Cornett. Der neue Kapitän trainiert noch ohne Körperkontakt, nächste Woche will er es wieder mit Kontakt versuchen. „Dann schauen wir mal, wie die Schulter reagiert. Der Plan ist, dass ich hoffentlich in den nächsten Wochen wieder angreifen kann.“

Seine Teamkollegen setzen die Vorbereitung mit den Testspielen am Freitag (20 Uhr, Netzsch-Arena) bei den Selber Wölfen und am Sonntag (18.30 Uhr, Westbahnhof) gegen die Tilburg Trappers fort.

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