Essen. Essener Bezirksligisten spielen auch künftig in einer Gruppe. Die Trainer erwarten gleich mehrere Top-Teams. Das sagen sie zur Ligen-Einteilung.
Murat Aksoy stellt eine steile These auf. „Die Liga hat ein höheres Niveau als die Landesliga“, sagt der Trainer von Blau-Gelb Überruhr zur neuen Bezirksliga-Gruppe sechs. Gewagt, aber keineswegs unbegründet. „Die Essener Liga war sowieso gegenüber allen anderen Bezirksligen vom Niveau sehr, sehr hoch und jetzt hauen sie auch noch die besten Mannschaften aus dem Mülheimer und Duisburger Bereich bei uns rein.“
In der Bezirksliga, Gruppe 6, gehen in der Spielzeit 2023/24 zehn statt neun Essener Vereine an den Start – erneut alle in einer Gruppe, die verspricht, die stärkste unter den sechs Gruppen zu werden. Insgesamt starten in der Gruppe 18 Mannschaften statt der 16 in der Vorsaison. „Ich bin erst einmal froh, dass die Essener Mannschaften zusammengeblieben sind. Für mich ist es die stärkste Bezirksliga, die man zusammenstellen konnte mit den Mülheimer und Duisburger Vereinen, von denen die meisten Aufstiegsambitionen hegen“, erklärt Danny Konietzko, Coach des SC Werden-Heidhausen.
Neue starke Konkurrenz ist der Essener Bezirksliga zugeteilt worden
Das Abschneiden der Mülheimer und Duisburger Vereine in der Vorsaison stützt die Aussage: Im SV Genc Osman Duisburg ist der ambitionierte Absteiger aus der Landesliga dabei, der als einer der Favoriten auf die direkte Rückkehr gehandelt wird. In dem Duisburger Fußballverein 08 und dem Mülheimer SV 07 treffen zudem der Zweit- und Drittplatzierte aus der letztjährigen Gruppe fünf auf die Essener Vereine, die zum Großteil ebenfalls Ansprüche anmelden, mindestens oben mitzumischen – ein interessanter Mix.
„Ich glaube, die Qualität in dieser Bezirksliga-Gruppe ist echt enorm. Da zählt es, einen guten Start zu haben. Es werden sich einige Vereine in Gefilden wiederfinden, mit denen sie nicht rechnen“, glaubt Sascha Fischer, Trainer der DJK SF Katernberg. Neben Genc Osman, FV Duisburg 08 und MSV 07 dürften aus Essen Katernberg, der Vogelheimer SV, BG Überruhr, der SV Burgaltendorf und Landesliga-Absteiger Tusem Essen ein Wörtchen oben mitreden – oder gar den Aufstieg anvisieren. „Wir wollen auch aufsteigen, aber wir müssen nicht. Ich sehe uns nicht als Top-Favorit“, meint Fischer. „Da sind andere Mannschaften vor uns anzusiedeln.“
BG Überruhrs Trainer Murat Aksoy sieht bis zu acht Titelanwärter
Bei der Qualität der anderen Teams müsse man schon froh sein, unter den ersten Sechs zu landen. „Ich glaube, dass es in der Spitze eine sehr, sehr enge Gruppe wird mit sehr viel Qualität, vielen spannenden Spielen und Derbys“, sagt Tusem-Coach Carsten Isenberg.
Überruhrs Aksoy findet zwar die Entfernung zwischen den Spielstätten perfekt, bemerkt allerdings auch, dass sich der Verband hätte Gedanken machen können, das Niveau ein bisschen auszugleichen. „Das ist schon echt total brutal“, meint Aksoy. Es gebe nicht zwei, sondern acht Top-Anwärter auf den Titel.
Vogelheims Christian Mikolajczak glaubt, dass sein Team eine „gute Rolle“ spielen könnte. Allerdings droht gleichzeitig die Gefahr, bei der hochkarätigen Konkurrenz schnell ins Mittelmaß abzurutschen. Zumal es eine „enge und attraktive Liga“ sei, wie Burgaltendorf-Coach Sascha Hense findet und ergänzt: „In der jeder jeden schlagen kann.“ Darauf werden auch die Neulinge hoffen.
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Essener Kreisliga-Aufsteiger müssen sich erst einmal etablieren
Aus den Essener Kreisligen sind SuS Haarzopf, TGD Essen-West und der SC Türkiyemspor aufgestiegen. „Das ist erstmal ein Brett, das wir im nächsten Jahr in der Bezirksliga zu bohren haben. Ich freue mich drauf“, erklärt Haarzopf-Coach Marco Gugliemi, der ebenfalls eine sehr ausgeglichene Konkurrenz erwartet. „Ich glaube nicht, dass eine Mannschaft vorneweg marschieren wird. Wir versuchen, da irgendwo unseren Platz zu finden.“
Die Essener Neulinge werden sich voraussichtlich im Kampf um den Klassenerhalt vor allem mit dem ESC Preußen, der dem Abstieg im letzten Moment abwendete, SuS Niederbonsfeld, Bezirksliga-Aufsteiger 1. FC Mülheim, Rot-Weiss Mülheim, SC Velbert II und dem Duisburger SV 1900 streiten. „Das sind, glaube ich, die sieben, acht Mannschaften, mit denen wir uns messen müssen“, schätzt Türkiyemspor-Coach Adem Durmus. „Das ist so unser Level, auf dem wir um die Punkte gegen den Abstieg kämpfen müssen.“
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