Wuppertal. In der Regionalliga bewahren sich die Cardinals ihre Aufstiegshoffnung mit dem 30:14 in Wuppertal. Die Partie wurde nicht zu Ende gespielt.
Nachdem sich die Sonne über dem Stadion „Gelber Sprung“ lange von ihrer besten Seite präsentiert hatte, blockierten plötzlich ein paar graue Wolken die Strahlen – ein Bild, das zur Entwicklung dieses Football-Nachmittags passte. Die Assindia Cardinals ließen sich von den mitgereisten Anhängern feiern, klatschten jeden einzelnen ab, ein mulmiges Gefühl schwang aber dennoch mit. Die Essener Footballer nahmen nach dem 30:14 (7:7, 7:7, 16:0)-Auswärtssieg bei den Wuppertal Greyhounds zwar die Punkte mit – allerdings ohne an ihr Limit gehen zu müssen.
Noch rund fünf Minuten waren im dritten Viertel zu spielen, als das Regionalliga-Duell abgebrochen wurde. Die Wuppertaler mussten mehrere Verletzungen verkraften, zwei waren so schwer, dass sogar der Krankenwagen anrückte. „Die Wuppertaler haben nach den zwei schweren Verletzungen den Kopf nicht mehr frei“, klärte Cardinals-Präsident Wilfried Ziegler auf.
Cardinals profitieren vom dünn besetzten Wuppertaler Kader
Die Greyhounds hätten aufgrund ihres dünn besetzten Kaders angeschlagene Spieler aufs Feld schicken müssen, obwohl die Lage fast schon aussichtslos erschien. „Deswegen haben sie gesagt: Wir verzichten auf ein weiteres Spiel und brechen an der Stelle ab“, so Ziegler. Die Punkte wandern nach Essen – zur Erleichterung der Cardinals, die sich bei einer Niederlage endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hätten.
Durch den dritten Saisonsieg halten die Essener zumindest die Greyhounds auf Distanz und haben sich wieder auf Platz vier vorgeschoben, sind aber im Aufstiegsrennen nach wie vor auf Schützenhilfe angewiesen, wie der Cardinals-Chef bemerkt. Etwas Zuversicht ist aber erlaubt, weil die „Men in Blue“ aus ihren Mitteln viel herausholten – auch, wenn es zu Beginn noch etwas holprig lief.
Die Essener offenbarten in der Defensive einige Lücken, während die Hausherren sie damit überraschten, vermehrt auf das Laufspiel zu setzen – mit Erfolg. Die Greyhounds arbeiteten sich zügig übers Feld und gingen in der ersten Halbzeit zwei Mal in Führung, die die Cardinals aber jeweils ausgleichen konnten. Die „Men in Blue“ machten das eine oder andere Mal ihre Raumgewinn mit Undiszipliniertheiten zunichte, konnten aber durch einen kurzen Lauf von Alexander Jodlauk und einem langen Pass des Quarterbacks in die Endzone auf Justin Neuhaus dennoch punkten. Bennet Maiwald verwandelte gewohnt sicher die Zusatzpunkt-Versuche.
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In der Halbzeit haben Cardinals Mannschaft erfolgreich umgestellt
Besonders der 14:14-Ausgleich kurz vor der Pause sei mental wichtig gewesen, meinte Ziegler. „Zumal wir wussten, dass wir direkt nach der Pause wieder den Ball bekommen“, erklärte Chefcoach Bernd Janzen. In der Halbzeit thematisierten die Trainer die vielen Strafen – und stellten um. „Für mich ist erstmal wichtig, dass die Änderungen, die wir speziell in der Halbzeit vorgenommen haben, gefruchtet haben und das Team nachher diszipliniert gespielt hat“, so Janzen.
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In den ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff rauschten die Cardinals über den Rasen, waren kaum noch aufzuhalten. Jodlauk lief zum nächsten Touchdown, den Maiwald erneut erhöhte. Wenige Momente später verunglückte den Gastgebern ein Snap vor der eigenen Endzone – Safety und die nächsten beiden Punkte für die Cardinals. „Das demotiviert die Offensive massiv. Damit waren sie mentalitätsmäßig gebrochen“, sagte Ziegler.
Running Back Robert Shufford sorgte mit einem überragenden Lauf über mehr als 50 Yards endgültig für klare Verhältnisse. Immer wieder tänzelte der US-Amerikaner seine Gegenspieler aus, konnte Tackles brechen und zog den Wuppertalern davon – obwohl ihm momentan der Schutz der dünnbesetzten Offense Line fehlt. Immerhin ein Hoffnungsfunke für den nächsten Auftritt am kommenden Samstag (15 Uhr) bei den Cologne Falcons.
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