Emmerich. Der Emmericher spricht über seinen Last-Minute-Transfer von Union Berlin zur AC Florenz. Am Sonntag gibt es ein Wiedersehen mit Atalanta Bergamo.
Knall auf Fall verließ Robin Gosens am letzten Tag der Transferperiode Union Berlin und kehrte nach nur einem Jahr in der Bundesliga zurück in die Serie A zur AC Florenz. Über den überraschenden Wechsel sprach der gebürtige Emmericher jetzt im Podcast „Copa TS“. Für ihn sei das „eine wahnsinnig unangenehme und schlechte Situation“ gewesen, räumte Gosens ein, der stets Stammspieler bei den „Eisernen“ war und auch in den ersten Spielen dieser Saison noch das Trikot der Köpenicker getragen hatte. „Ich wollte die Mannschaft nicht im Stich lassen, auch wenn das vielleicht die Leute da draußen denken“, so Gosens. „Obwohl die Situation absolut scheiße war, wusste ich, dass es das Richtige ist, was ich für mich und meine Familie gerne möchte. Aus dem Grund habe ich letztendlich auch zugesagt.“
„Ich wollte die Mannschaft nicht im Stich lassen auch wenn das vielleicht die Leute da draußen denken.“
Der 20-malige Nationalspieler, der laut transfermarkt.de aktuell einen Marktwert von zwölf Millionen Euro hat, wechselt zunächst auf Leihbasis zur Fiorentina, danach besteht eine Kaufpflicht in Höhe von 7,5 Millionen Euro. Der Einstand hätte für Gosens beim neuen Klub nicht besser sein können. Gerade in Italien angekommen, gehörte er gegen Monza auch schon zur Startelf. Als er beim Anpfiff auf dem Rasen stand, kannte er noch nicht einmal alle Namen seiner Mitspieler.
Gosens kommt das System in Florenz entgegen
Der 30-Jährige rechtfertigte das Vertrauen von Cheftrainer Raffaele Palladino mit einer soliden Vorstellung auf der linken Seite und schließlich sogar mit einem Kopfballtreffer in der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand. Für das Team aus Florenz, das sich für die Conference League qualifiziert hat, war es im dritten Saisonspiel in der Serie A das dritte Unentschieden. „Wir haben einen sehr guten Trainer und ein tolles System, was mir entgegenkommt“, so Gosens. „Wir haben auf jeden Fall das Potenzial, um Europa mitzuspielen. Das ist auch der Anspruch der Fans und des Vereins. Wobei die Serie A inzwischen unfassbar ausgeglichen ist.“
Die Nationalmannschaft weiter im Blick
Nach der Länderspielpause wird es für Gosens mit der AC Florenz dann am kommenden Sonntag gleich zu seinem Ex-Verein Atalanta Bergamo gehen, wo er viereinhalb erfolgreiche Jahre verbracht hat und auch zum Nationalspieler avancierte. „Wenn ich meine Leistung wieder bringe und jede Woche auf der Platte stehe, mache ich mir weiter Hoffnung zurückzukehren“, bleibt das Comeback in der deutschen Auswahl ein großes Ziel des 30-Jährigen.