Emmerich. Emmericher feiert sein Startelfdebüt nach dem Union-Wechsel mit Torerfolg und lässt Florenz nach spätem Ausgleichstreffer träumen.
Es war ein Transfer in der letzten Sekunde, mit dem kaum noch jemand gerechnet hätte. Robin Gosens, der letztes Jahr als Königstransfer von Union Berlin gepriesen wurde, verließ den Verein, und wechselte auf Leihbasis nach Italien zum AC Florenz. Dort feierte der Emmericher am Wochenende direkt sein Startelfdebüt. Zwei Tage nach der offiziellen Vorstellung stand Gosens beim Heimspiel gegen den AC Monza direkt mal vor den heimischen Fans auf dem Platz. Der Linksverteidiger zeigte nicht nur eine solide Leistung, sondern brachte das Stadion durch seinen Ausgleich zum 2:2-Endstand in der letzten Minute der Nachspielzeit zum Kochen. Nach einer Ecke köpfte Gosens den Ball ins Netz, sodass die Gazzetta dello Sport direkt von einem Traumdebüt berichtete.
Zurück in der Wahlheimat
Italien und Gosens, das ist eine Liebesgeschichte. Gosens kehrt zurück zu seiner alten Wahlheimat, in der der Eltener schon von 2017 bis 2023 lebte und dort bei Atalanta Bergamo und sogar Inter Mailand spielte. Bei Bergamo war er einer der Leistungsträger, der maßgeblich zum Erfolg des altehrwürdigen Vereins beigetragen hatte. In Mailand schaute der robuste Außen zwar oft nur von der Bank zu, spielte aber immerhin ein Champions League-Finale. Champions League sollte er dann auch mit Union Berlin spielen.
Königsklasse mit Union
Der Wechsel zu den Eisernen war keinesfalls ein Rückschritt. Vor der Saison rüstetete der Verein, entgegen seines Marketingkonzeptes mit großen Namen, wie Bonucci oder eben Gosens auf, spielte schließlich sogar im Santiago Bernabéu in der Königsklasse, wurden allerdings mit zwei Punkten abgeschlagen Letzter und konnten sich somit auf die Liga konzentrieren. Doch auch dort lief es für Robin Gosens und sein Team nicht rund. Erst am letzten Spieltag sicherte sich die Mannschaft auf dramatische Art und Weise den direkten Klassenerhalt. Somit eine Saison zum Vergessen für Gosens, in der der torgefährliche Verteidiger immerhin in 39 Spielen auf sieben Tore und vier Vorlagen kam.
Der große Traum der Heim-EM
Doch für den großen Traum, die Teilnahme an der Heim-EM, reichte es schlussendlich nicht. Neue Saison, neues Glück hieß es daher für Gosens. Doch dieses Glück sollte er nicht bei Union Berlin finden. In den sozialen Medien äußerte er sich zu seiner Leihe, da viel Kritik an seiner Person aufgekommen war: „Ich will nur sagen, dass ich jeden Tag gerne zur Alten Försterei gefahren bin. Ich habe es jede Sekunde geliebt, mich für diesen Verein zu zerreißen. Doch ich stehe hinter der Entscheidung den Verein zu verlassen.“ Italien steht Robin Gosens wohl besser.