Emmerich. Die enttäuschende erste Saisonhälfte von Renault setzt sich beim Großen Preis von Ungarn fort. Nico Hülkenberg wird auf dem Hungaroring Zwölfter.
Renault erlebte ein Waterloo in der Puszta. Sowohl Nico Hülkenberg als auch Daniel Ricciardo blieben ohne Punkte beim Großen Preis von Ungarn, dem letzten Rennen vor der Sommerpause in der Formel 1. Hülkenberg beendete das Rennen auf Position zwölf. Sein australischer Teamkollege erlebte ein ziemlich gebrauchtes Wochenende am Hungaroring und wurde 14.
Desaster für Ricciardo im Qualifying
Schon das Qualifying verlief für Renault alles andere als wunschgemäß. Vor allem Ricciardos Ausscheiden im ersten Quali-Abschnitt als 18. war ein regelrechtes Desaster für das Werksteam. Hülkenberg wiederum hätte das Q3 erreichen können, scheiterte aber denkbar knapp um 47 Tausendstel. „Als Elfter zu starten, ist keine schlechte Sache“, meinte der 31-Jährige am Samstagnachmittag, der somit zum Rennen freie Reifenwahl hatte. „Damit sind wir in der Strategie flexibel.“
Freie Reifenwahl nach der Quali
Hülkenberg wirkte dann auch entspannt in der Startaufstellung, als er relativ früh verriet, dass er sich für die Medium-Reifen entschieden hatte. „Ich denke, Punkte sind heute drin“, war der Renault-Pilot durchaus optimistisch. Beim Start gab es zunächst keine Veränderungen, aber da es am Mercedes von Valtteri Bottas einen Schaden gab, musste der Mercedes früh an die Box und Hülkenberg kletterte in die Top Ten.
Druck von Sergio Perez
Nach 13 Runden geriet der Emmericher dann immer stärker unter Druck von seinem ehemaligen Teamkollegen aus Force-India-Zeiten. Sergio Perez hatte ebenso wie Hülkenberg Medium-Reifen aufgezogen. Hülkenberg schlug dann auch Alarm über den Boxenfunk: „Ich habe keine Leistung auf der Geraden. Und es wird schlimmer.“
Racing Point mit dem Undercut
Auf der Strecke zeigte sich dann aber ein anderes Bild, denn Hülkenberg konnte den Abstand zum Racing Point außerhalb des DRS-Bereichs stabilisieren. In Runde 20 ging Perez an die Box, um den so genannten Undercut zu versuchen.
Renault konnte oder wollte das Taktikgeplänkel nicht mitspielen. 18 Runden später ging der Emmericher an die Box und erhielt dann die weichen Reifen. Als er auf die Strecke zurückkehrte, war aber nicht nur Perez vorbei, auch die beiden Toro Rosso von Alexander Albon und Daniil Kvyat hatten sich vor den Renault gesetzt.
Beide Renault werden überrundet
Im weiteren Verlauf des Rennens sortierte sich das Feld dann aber so, dass Hülkenberg als Zwölfter mit sechs Zehntel-Sekunden Rückstand hinter Perez die schwarz-weiß karierte Flagge sah. Der Undercut von Racing Point hatte zwar funktioniert, da der Mexikaner an seinem ehemaligen Teamkollegen durch den früheren Boxenstopp vorbeikam, aber auch für ihn reichte es nicht zu einem WM-Punkt.
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Dass beide Renault vor den Toren von Budapest überrundet wurden, war nicht mehr als eine Randnotiz, denn die Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Formel 1 zeigte sich auf dem Hungaroring in reinster Form. Lediglich vier Autos beendeten das Rennen in der gleichen Runde.
In der WM auf Platz 14
In der Fahrerwertung liegt Hülkenberg mit mageren 17 Punkten auf Platz 14. Ricciardo ist als Elfter mit 22 Punkten ebenfalls weit von den eigenen Ansprüchen entfernt. Auch Platz sechs in der Konstrukteurswertung ist für Renault zu wenig und ein Rückschritt im Vergleich zur Vorsaison.