Emmerich. . Nach dem Großen Preis von Aserbaidschan spricht der Emmericher Klartext. Renault-Sportchef Cyril Abiteboul äußert sich nach dem Fahrfehler milde.
Nico Hülkenberg und Sergio Perez waren lange Jahre Teamkollegen bei Force India. Auch sonst haben beide einiges gemeinsam. Der Emmericher hat 139 Starts in der Formel 1 vorzuweisen, Perez kommt auf 138 Starts. Das letzte Rennen in Baku zeigte aber erneut, was die beiden von einander trennt. „Es ist kein Zufall, dass wir immer da sind, um alles mitzunehmen, was sich uns bietet“, sagte „Checo“ Perez, nachdem er sensationell im Force India den dritten Platz beim Großen Preis von Aserbaidschan holte. Für den Mexikaner war es bereits die achte Podiumsplatzierung in seiner Formel-1-Karriere. Hülkenberg muss hingegen weiter auf seine erste Champagnerdusche in der Königsklasse des Motorsports warten.
Hinterreifen haben blockiert
Beim Chaosrennen am Kaspischen Meer schmiss Hülkenberg ein potenziell gutes Ergebnis selber weg, als er mit der Leitplanke kollidierte. „Hier geht es einfach so wild und verrückt zu und dann ist es auch noch so eng. Es ging ja eigentlich gut los, aber dann habe ich in Kurve vier die Kontrolle über mein Heck verloren und das war’s dann. Mir haben die Hinterreifen blockiert und es war dort auch sehr windig. Das hat mich aus der Bahn geworfen. Das war unglücklich, aber so läuft es nun einmal. Ein klassischer Fahrfehler, ich habe mich ein bisschen verschätzt und direkt die Quittung dafür bekommen“, erklärte der 30-Jährige, dem auch schon beim Rennen im Vorjahr ein fataler Fehler unterlief. „Einmal im Ziel, zweimal eigenes Versagen: Es ist schade, bitter und frustrierend. Wir hätten mit zwei Autos stark in die Punkte kommen können. So ist Racing, aber so viele Fehler leiste ich mir dann auch wieder nicht.“
In der Tat gilt Hülkenberg als einer der solidesten Punktesammler im Feld, dem eben nur der große Wurf, sprich Podium, fehlt. Nach dem Ausfall des Emmerichers musste Carlos Sainz für Renault die Kohlen aus dem Feuer holen. Dieses gelang dem Spanier dann glänzend. Mit Platz fünf holte er das beste Ergebnis für das Renault Werksteam, seit es vor zwei Jahren in die Formel 1 zurückgekehrt ist.
Höchster Topspeed
Dadurch konnte Renault zudem in der Konstrukteurswertung aufs Kundenteam McLaren bis auf einen Punkt aufschließen. „Alles in allem war das ein gutes Wochenende“, fazitierte dann auch Cyril Abiteboul. Der Renault-Motorsportdirektor machte auch wegen des Ausfalls von Hülkenberg kein richtig großes Fass auf. „Nico hatte ein wenig Pech. Im vergangenen Jahr war das hier der einzige Fehler, den er begangen hat. Und wenn das in diesem Jahr auch sein einziger Fehler bleibt, dann sei es ihm vergeben“, so das offizielle Statement von Abiteboul.
Insgesamt habe Baku den positiven Trend beim französischen Werksteam bestätigt, meinte der Renault-Teamchef. Überraschenderweise zeigte das auch ein Blick auf die Topspeeds. Denn in dieser Tabelle belegte Hülkenberg den ersten Platz. Er wurde mit 329,2 km/h gemessen. In dieser Statistik auf Platz zwei folgte Sergio Perez.