Emmerich. Nach der Pleite von Hockenheim will Nico Hülkenberg in Ungarn Wiedergutmachung betreiben. Emmericher freut sich auf eine regionale Spezialität.

In der Motorsportszene gibt es einen Spruch, der am vergangenen Wochenende wieder einmal eindrucksvoll bestätigt wurde: „Gib der Formel 1 Regen und sie wird spannend“. Spannend und spektakulär war der Große Preis von Deutschland. Ob das der Ungarn GP am kommenden Wochenende toppen kann, bleibt abzuwarten.

Regenwahrscheinlichkeit bei zehn Prozent

Die Regenwahrscheinlichkeit in der Puszta ist jedenfalls gering. Zum Rennen am Sonntagnachmittag auf dem Hungaroring liegt sie laut Metrologen bei gerade einmal zehn Prozent.

Nico Hülkenberg brennt dabei auf Wiedergutmachung nach seinem Fehler in Hockenheim. „Wir haben an diesem Wochenende die Möglichkeit, direkt ein Comeback zu starten“, sagt der Emmericher. „Ich bin so entschlossen wie immer, ein starkes Resultat zu erzielen.“

Enge Strecke mit vielen Kurven

Nico Hülkenberg wird in Hockenheim auf den Grid geschoben.
Nico Hülkenberg wird in Hockenheim auf den Grid geschoben. © XPB / James Moy Photography Ltd. | XPB / James Moy Photography Ltd.

Der Hungaroring vor den Toren Budapests wird von Kritikern oft als Micky-Maus-Kurs verspottet. „Die Strecke ist eng, mit vielen langsamen Kurven. Die einzige Stelle mit Vollgas ist die Zielgerade“, erklärt Nick Chester, der die Abteilung Chassis bei Renault verantwortet. „Wir werden eine Konfiguration mit hohem Anpressdruck fahren, die wir nur viermal im Jahr benutzen – neben Ungarn noch in Monaco, Singapur und Mexiko. Daher ist die Durchschnittsgeschwindigkeit auch eher niedrig. Nichtsdestotrotz werden die Reifen sehr beansprucht, besonders die hinteren.“

Überholen ist auf dem Hungaroring schwierig

Traditionell ist Überholen in Ungarn schwierig. „Das Qualifying ist deshalb dort noch wichtiger als auf anderen Kursen“, sagt Chester. Aber gerade die eine schnelle Runde auf dem 4,381 km langen Kurs hinzubekommen, ist nicht einfach.

„Der Hungaroring ist eine sehr technische Strecke, die einem keine Pause gönnt“, weiß auch Hülkenberg. „Es folgt Kurve auf Kurve und sie sind in einer Weise alle verbunden. Schon ein kleiner Fehler in einer Kurve bedeutet, dass man auch in der nächsten Biegung wieder Zeit verliert. Deshalb ist es sehr herausfordernd, eine gute Runde zusammenzubekommen. Da braucht man Vertrauen ins Auto.“

In der Vergangenheit war vor allem auch das kontinentale Klima in der Puszta immer eine weitere schweißtreibende Herausforderung für die Fahrer. „Fitness ist schon sehr wichtig, aber alles in allem ist das eine Herausforderung, die mir Spaß macht“, so der Emmericher.

Renault plant Upgrades

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Der Ungarn GP markiert dann auch das Ende der ersten Hälfte der Saison. Es folgt eine Sommerpause, die mit dem Rennen in Spa-Francorchamps am 1. September endet. „Die Pause gibt uns die Möglichkeit, die Akkus wieder aufzuladen“, erklärt Nick Chester. „Wir legen unseren Fokus auf signifikante Upgrades, die wir für die zweite Jahreshälfte geplant haben.“

Hülkenberg mag die Stadt Budapest

Neben den Herausforderungen auf der Rennstrecke nutzt Nico Hülkenberg das Wochenende in Ungarn auch aus touristischer Sicht. „Ich mag die Stadt Budapest“, sagt er. „Es ist sogar eine meiner Favoriten im Jahr. Budapest ist absolut sehenswert mit den coolen Gebäuden.“ Auch aus kulinarischer Sicht ist Ungarn für den Emmericher eine Reise Wert: „Die regionale Küche ist sehr lecker – vor allem Gulasch.“