Duisburg. Der Sportliche Leiter Thomas Ziolkowski kündigt an, die aktuelle Situation intern zu bewerten. Art und Weise der Niederlagen stört ihn.
Viel passiert ist noch nicht. Wie auch? Es sind erst acht Spieltage absolviert. Dennoch ist die Laune bei den Füchsen nicht gerade überbordend. Denn der Rückstand auf Rang sechs, der die direkte Qualifikation für das Play-off-Achtelfinale bedeutet, beträgt bereits jetzt vier Punkte. Mit anderen Worten: nicht innerhalb eines Spieltags aufzuholen. Zuvor waren die Teams in der Eishockey-Oberliga noch eng beieinander. Doch nachdem die Füchse sich vor allem in Hamm und Essen selbst um die Punkte gebracht hatten, schlug vor dem zurückliegenden Wochenende das ohnehin schon vorhandene Verletzungspech nochmal richtig zu. So fielen mit den Stürmern Pontus und Linus Wernerson Libäck sowie Verteidiger Nicklas Mannes drei zusätzliche Leistungsträger aus.
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Freilich waren da nicht gerade Husarenstücke zu erwarten, doch gerade das Heimspiel gegen Rostock war extrem ernüchternd. „Schließlich waren wir im ersten Drittel die klar bessere Mannschaft“, sagt Thomas Ziolkowski, der Sportliche Leiter der Füchse. Auch in der sehr sparsamen Besetzung. Doch mit Beginn des zweiten Drittels war davon nichts mehr zu sehen. Eine recht neue Möglichkeit, ins Geschehen einzugreifen, nutzte Trainer Risto Kurkinen nicht. Seit dieser Saison gibt es auch in der Oberliga so genannte „Powerbreaks“, praktisch Werbepausen für die Streamübertragungen. Letztlich ist das nichts anderes, als eine weitere Auszeit pro Drittel, die mit 90 Sekunden sogar dreimal länger ist als eine reguläre Auszeit. Während Rostocks Trainer Lenny Soccio diese Gelegenheit nutzte, sein Team neu einzustellen, verzichtete Kurkinen darauf. „Ich werde dem Trainer niemals in die Art des Coachings hineinreden“, sagt Ziolkowski. „Was mir aber nicht gefallen hat, ist die Art und Weise, wie wir gespielt haben.“
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Am Sonntag war der Kader sogar noch kleiner. Nur mit einem Spieler aus der eigenen U 20 kamen die Füchse überhaupt auf fünf Verteidiger. Der junge Joris Hagner hat seinen Job ordentlich erledigt, dennoch droht in solchen Szenarien irgendwann ein Krafteinbruch. Der greift allerdings nicht nach 39 Sekunden, als das erste Tor für Herford fiel. Viel besser als am Freitag war die Körpersprache. Offenbar hatte Kurkinen da an die entscheidenden Tugenden appelliert. Und auf dem Eis ging Routinier Martin Schymainski mit bemerkenswertem Einsatz voran. Die Standardvorgabe „Kämpfen kann man immer“ setzt kaum ein Spieler so konsequent um wie der 38-Jährige. Der Mann ist ein Glücksfall für den EVD.
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Doch auch wenn das Team insgesamt engagierter spielte, fiel Ziolkowski auf: „Es kommen viel zu wenige Pässe an.“ Schymainski hatte es kurz vor dem Wochenende so ausgedrückt: „Unser Aufbau könnte ganz generell geschmeidiger werden.“ Nach wie vor bleibt die Fehlerquote zu hoch – auch in der Offensivzone, wo Fehlpässe viel zu oft zu Turnovers führen und damit Konter einleiten.
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Ziolkowski unterstreicht: „Wir werden das Ganze intern analysieren und bewerten und gegebenenfalls unsere Schlüsse daraus ziehen.“ Heißt also: Ein einfaches „Weiter so“ soll es auch angesichts der vielen Ausfälle nicht geben. Immerhin: Zumindest Pontus Wernerson Libäck und Nicklas Mannes werden zeitnah ins Training zurückkehren.