Duisburg. Der MSV Duisburg verlor gegen Dynamo Dresden mit 0:3. Das Standard-Problem konnte auch der neue Trainer Gino Lettieri bislang nicht lösen.
Es begann traurig, es endete traurig. Mit einer Gedenkminute für das verstorbene Fußball-Genie Diego Maradona starteten die Drittligisten MSV Duisburg und Dynamo Dresden in die Partie, nach 90 Minuten schlichen die Zebras erneut geschlagen vom Platz. Glanzstücke der Marke Maradona erwartet in Duisburg niemand – aber die 0:3 (0:1)-Niederlage gegen die Sachsen machte deutlich: Auch die Kunst des Drittliga-Geschäfts ist für die Meidericher derzeit eine Nummer zu groß.
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Wie schon nach dem Debakel gegen den SC Verl (0:4) neun Tage zuvor versammelten sich auch am Sonntag nach der Partie einige Fans vor der Arena. Vorsorglich hatte der Ordnungsdienst den Zugang zum Stadion umfangreicher abgeriegelt. Diesmal stellte sich MSV-Präsident Ingo Wald den Anhängern. Der Austausch wird am Donnerstag fortgesetzt. Ab 19.02 Uhr stellen sich dann Ingo Wald, Sportdirektor Ivica Grlic sowie die Geschäftsführer Peter Mohnhaupt und Thomas Wulf in einem Internet-Chat den Fragen der Fans.
Das Spiel gegen Dynamo brachte bittere Erkenntnisse. Das Remis bei Waldhof Mannheim unter der Woche war keine nachhaltige Trendwende. Immer deutlicher wird, dass der MSV ein Qualitätsdefizit aufweist. Boeder und Compper in der Innenverteidigung, Ben Balla und Albutat im defensiven Mittelfeld, Daschner als belebendes Element im offensiven Mittelfeld – diese Verluste konnte der MSV nicht kompensieren, dies ist den Zebras nicht erst am Sonntag auf die Füße gefallen.
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Der Trainerwechsel hat sich bislang nicht positiv auf dem Feld niedergeschlagen: Gino Lettieri holte aus vier Spielen zwei Punkte, der 53-Jährige wartet noch immer auf seinen ersten Sieg, und er hat das vielleicht größte Problem seines Vorgängers Torsten Lieberknecht nicht gelöst: die Standardsituationen.
Der MSV kassierte gegen Dresden zwei Treffer in Anschluss an einen Einwurf. Philipp Hosiner traf so in der 25. Minute zum 0:1, Patrick Weihrauch erhöhte in der 53. Minute auf 0:2. Und zwei Minuten später verwertete Christoph Daferner einen flachen Eckstoß zum vorentscheidenden 0:3.
Gembalies beim MSV Duisburg wieder verletzt
Gegenüber Magenta-TV wetterte Lettieri nach der Partie: „Für mich ist es unverständlich, wie sich eine gesamte Abwehr bei einem Einwurf ausspielen lässt. So was kann man nicht trainieren. Das ist Wahnsinn. Das geht gar nicht.“ Bei der anschließenden Pressekonferenz klagte der 53-Jährige: „Drei Minuten bevor wir rausgegangen waren, habe ich jedem Spieler noch gesagt: bei Standardsituationen Augen auf.“ Es nutzte nichts, die Duisburger waren in den entscheidenden Situationen von Blindheit geschlagen.
Bis zur Dresdner Führung konnten die Meidericher dem Zweitliga-Absteiger Paroli bieten. 25 Minuten lang war es ein Spiel auf Augenhöhe. Nach dem 0:1 war der MSV noch im Spiel, nach dem Doppelschlag zum 0:3 gab es keine Hoffnung mehr – auch wenn Dynamo-Trainer Markus Kauczinski nach der Partie sagte: „Es gab keinen Zeitpunkt, wo ich dachte, du bist durch.“
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Die Zebras hätten die Zweifel des Gästetrainers nähren können, wenn sie denn brauchbare Offensivaktionen erzielt hätten. Doch sie verbuchten trotz einer offensiven Spielausrichtung über 90 Minuten keinen Hochkaräter. Vincent Vermeij rieb sich im Angriffszentrum auf, verhungerte aber ohne Futter aus dem Mittelfeld.
Innenverteidiger Vincent Gembalies musste in der Halbzeitpause das Handtuch werfen. Beim 20-Jährigen war die vermeintlich auskurierte Muskelverletzung wieder aufgebrochen.