Duisburg. Der MSV Duisburg steckt in der 3. Liga weiter tief in der Krise. Das Heimspiel gegen Dynamo Dresden ging am Sonntag klar mit 0:3 verloren.
Ein dutzend MSV-Ultras baute sich vor dem Heimspiel an der Duisburger Arena auf, um den Druck auf den Drittligisten zu erhöhen. Doch der ist auch so schon groß genug. Gegen die SG Dynamo Dresden kassierte der MSV Duisburg die nächste deftige Niederlage. Das 0:3 (0:1) bedeutete das siebte Heimspiel ohne Sieg. Seit einem Monat, seit dem 2:0 bei 1860 München, wartet Duisburg auf drei Punkte in einem Spiel. Ein Ende der Krise beim Vorletzten ist auch nach dem Trainerwechsel nicht zu erkennen.
MSV Duisburg führt Live-Chat mit Fans durch
Für Rückkehrer Gino Lettieri ist es seit dem Amtsantritt das vierte sieglose Spiel. Ein Treffer von Philipp Hosiner (25.) und ein Doppelschlag nach der Pause durch Patrick Weihrauch (53.) und Christoph Daferner (55.) machten alle Hoffnungen auf eine Trendwende zunichte. Für die kommende Woche hat der MSV einen Live-Chat mit den Fans angekündigt. Präsident Ingo Wald, Sportdirektor Ivica Grlic und Geschäftsführer Peter Mohnhaupt möchten sich am Donnerstag den Fragen stellen. Es dürfte eine lange, unangenehme Gesprächsrunde werden.
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Der MSV hatte im Auswärtsspiel bei Waldhof Mannheim so etwas wie Sicherheit sammeln können. Einmal lagen die Duisburger sogar in Führung. „Wir haben die richtige Einstellung auf den Platz gebracht“, wertete Mittelfeldspieler Max Jansen das 2:2 als Fortschritt. Gegen Dresden veränderte Trainer Gino Lettieri das Team darum nur auf zwei Positionen: Der erst 19-jährige Darius Ghindovean bekam nach seinem Tor gegen Mannheim erneut das Vertrauen im zentralen Mittelfeld. Neben ihm startete Ahmet Engin auf der rechten Seite.
MSV Duisburg in der Anfangsphase druckvoll
Die Einstellung stimmte auch in der Anfangsphase. Der MSV spielte mutig nach vorne, suchte die Zweikämpfe mit den starken Gästen aus Dresden. Das Team des früheren Schalke-Trainer Markus Kauczinski kam mit dem Selbstvertrauen aus drei Siegen in Folge nach Duisburg. Doch zunächst galt es für den Tabellendritten, dem Anfangsdruck stand zu halten. Doch lange hielt der Optimismus nicht.
Den Dresdener reichte die zweite ernsthafte Torchance, um an die Verhältnisse zu ändern. In der 14. Minute hatte MSV-Torwart Leo Weinkauf noch die Direktannahme von Ransford Königsdorffer entschärft, zehn Minuten danach war er machtlos. Ein schneller Pass des Dresdener Sechsers Yannick Stark auf seine linke Seite, ein Querpass von Jonathan Meier in die Mitte und ein eiskalter Abschluss von Philipp Hosnier – schon stand es 0:1 aus Sicht des MSV.
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Der Gelsenkirchener Kauczinski hatte vor dem Spiel gesagt, dass die Tabellensituation „zum jetzigen Zeitpunkt“ egal sei. Auf das Spiel gemünzt schien diese Aussage zuzutreffen. Viel trennte die Teams in Hälfe eins nicht, doch bekamen die Aktionen des MSV durch die Tabellensituation ein anderes Gewicht. Als Stürmer Vincent Vermeij in der 27. Minute zu lange zögerte, und letztlich den Ball an der Strafraumgrenze verlor, war das mehr als ein Ballverlust. Der MSV, in den vergangenen Wochen auf den vorletzten Platz gefallen, kämpft verzweifelt gegen den sportlichen Misserfolg an.
Doppelschlag macht MSV-Pleite perfekt
Und die Verzweiflung wurde mit Wideranpfiff verdreifacht. Lettieri hatte Innenverteidiger Vincent Gembalies für Tobias Fleckstein ausgetauscht. Und der kassierte mit dem MSV gleich die Gegentore zwei und drei. Ein Doppelschlag binnen zwei Minuten entschied das Spiel zugunsten von Dynamo Dresden. Nach einem Einwurf steckte Christoph Daferner durch zu Patrick Weihrauch, der trocken abschloss. Kurz darauf vollendete Daferner selbst eine Ecke zum 3:0. Die Köpfe und Schultern der Duisburger fielen fast zu Boden.
Lettieri holte danach den blass gebliebenen Offensivspieler Engin vom Platz. Für den 24-jährigen Moerser kam das 17-jährige Nachwuchstalent Julian Hettwer. Für den defensiven Mittelfeldspieler Connor Krempicki kam Sinan Karweina. An der fünften Heimspielpleite konnten auch sie nichts ändern.