Düsseldorf.
Fortuna-Australier Robbie Kruse füllt die Zweitliga-Spielpause mit einem Trip, der fast so lang ist wie der Umfang des blauen Planeten. Der Mittelfeldkicker düste nach Brisbane an die australische Ostküste. Mehr als 16 000 Flugkilometer.
Das höchste Ziel eines jeden Kickers ist die Weltmeisterschaft. Dafür nimmt der ehrgeizige Balltreter eine Menge in Kauf. Fortuna-Australier Robbie Kruse beispielsweise füllt die Zweitliga-Spielpause mit einem Tripp, der fast so lang ist wie der Umfang des blauen Planeten. Während Lebensgefährtin Tiharny (21) kürzlich in Düsseldorf eintraf, düste der Mittelfeldkicker nach Brisbane an die australische Ostküste. Mehr als 16 000 Flugkilometer.
Langer Weg für Australien
Während Europa noch mit der EM-Qualifikation beschäftigt ist, läuft das asiatische Rennen für die WM 2014 in Brasilien bereits. Die vom deutschen Trainer Holger Osieck gecoachten Australier hatten als eines von fünf Teams in den ersten beiden Vorrunden spielfrei. Nun geht es in einer Vierergruppe um die Plätze eins und zwei. Die berechtigen zum Start in einer der beiden finalen Fünfergruppen, wo Rang eins oder zwei für das Brasilien-Ticket gefordert ist.
Freitag um 20 Uhr Ortszeit (11 Uhr deutsche Zeit) wartet auf den 22-jährigen Kruse ein Heimspiel. Im Suncorp Stadium hat der Auswahlkicker diverse Ligamatches für Brisbane Roar bestritten. Dazu ist er in der Küstenstadt geboren worden. Die Socceroos sind gegen Thailand (1:0 und 2:2 in der Qualifikation gegen Palästina) klarer Favorit. Im Internet wirbt die Verbandsseite der FFA schon damit, die Fußballparty starten zu lassen. Hinter Australian Rules Football und Rugby ist Fußball die Nummer-Drei-Sportart der „Aussies“.
Dienstag bei den Saudis
Schwerer könnte das zweite Match am nächsten Dienstag (Spielbeginn: 20.30 Uhr Ortszeit, 18.30 Uhr deutsche Zeit) im Prince Mohammed Bin Fahad Stadium zu Dammam werden. Dann geht es zum zuletzt allerdings schwächelnden früheren WM-Starter Saudi-Arabien (3:0 und 5:0 über Hongkong). Dritter Gruppengegner ist der Oman (2:0 und 2:0/Spielabbruch in der 40. Minute wegen Zuschauerausschreitungen beim Rückspiel in Myanmar).
„Das wird für Robbie eine anstrengende Reise, gerade wegen der großen Flugstrecken und der Zeitverschiebungen“, fürchtet Fortuna-Sportvorstand Wolf Werner, der sich im Ozeanien-Raum gut auskennt. Seine Tochter lebt bekanntlich in Neuseeland.
Kruse wird am nächsten Mittwoch in Düsseldorf zurück erwartet, am Samstag (13 Uhr, Arena) darauf steht bereits das nächste Zweitliga-Pflichtspiel gegen den Karlsruher SC auf dem Plan.
Maximilian Beister sollte dann zumindest keine Zeitverschiebung in den Gliedern fühlen. Die 20-jährige HSV-Leihgabe ist für die deutsche U-21-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation beschäftigt. Und hofft im Team von Trainer Rainer Adrion auf seine Einsätze zwei und drei. Donnerstag (17.45 Uhr in Paderborn, live auf Sport 1) wartet die Pflichtaufgabe gegen San Marino. Nächsten Dienstag (20.15 Uhr, live auf Sport 1) geht es nach Borissow in Weißrussland. Weitere Gegner: Zypern, Bosnien-Herzegowina und Griechenland.
U-21-EM-Turnier in Israel
Der Gruppensieg oder ein guter zweiter Platz muss her, um die Play offs zu erreichen. Hier qualifizieren sich dann die sieben Sieger für die EM-Endrunde im Juni 2013 in Israel, das als Gastgeberland gesetzt ist.
„Das Turnier ist für mich natürlich ein reizvolles Ziel“, sagt Fortuna-Offensivkicker Maximilian Beister. Die EM gilt auch als Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Brasilien.
Übrigens: Jetzt sind sie wieder vereint, die ehemaligen deutsch-türkischen Fortunen. Innenverteidiger Hamza Cakir (Fortuna von 2004 bis 2010) und Mittelfeldkicker Ahmet Cebe (2005 bis 2009) laufen in der neuen Saison für den letztjährigen türkischen Fußball-Erstliga-Neunten Kardemir Karabükspor auf. Der gebürtige Krefelder Cebe war in den vergangenen beiden Saisons für Denizlispor in Liga eins und zwei unterwegs, brachte es auf insgesamt 44 Spiele und zehn Tore für die Grün-Schwarzen. Cakir kam beim Erstliga-Sechsten Kayserispor auf 16 Spiele. Die 100 000-Einwohner-Stahlstadt Karabük liegt im Norden der Türkei am Schwarzen Meer. Die Rot-Blauen spielen im kleinen, nur 7600 Zuschauer fassenden Necmettin-Seyhoglu-Stadion.