Düsseldorf. Der Sportversicherer ARAG steigt nach dem 33. Turnier im Mai 2010 aus. Das Unternehmen unterstützte die Grafenberger mit rund einer Millionen Euro.
Düsseldorf. Die wenig erfreuliche Nachricht am späten Dienstagabend im Kaminzimmer des Rochusclubs verkündete Paul-Otto Faßbender persönlich. „Wir werden unseren Vertrag als Titelsponsor beim World Team Cup über das Jahr 2010 nicht verlängern”, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Sportversicherers ARAG. Das Unternehmen sieht seine Marketingziele bei der Mannschaftsweltmeisterschaft im Tennis offenbar erreicht und wird künftig „die eigenen finanziellen Mittel für die Werbung etwas umschichten”, wie Faßbender formulierte. Kurz und schlecht: ARAG steigt aus!
Zwei Jahre läuft noch der Vertrag mit der ATP
Heißt konkret: Der Rochusclub sucht für die Turniere 2011 und 2012, für die der aktuelle WM-Vertrag mit der Profispieler-Vertretung ATP derzeit gilt, einen zahlungskräftigen Titelsponsor. Der den Großteil des Preisgeldes (zuletzt 1,5 Millionen Euro) und des Etats trägt. Die ARAG, die inklusive des kommenden Turniers elf Jahre im Rochusclub Flagge zeigte, soll rund eine Million Euro pro Treffen der weltbesten Tennisteams gegeben haben.
„Gut, dass diese Entscheidung früh gefallen ist. So haben wir genügend Zeit, uns nach einem neuen großen Partner umzusehen”, erklärte der ehemalige Turnierdirektor und WTC-Erfinder Horst Klosterkemper. Wie immer zuversichtlich. „Mal sehen, wie die Düsseldorfer Wirtschaft reagiert.”
In bald 33 Jahren World Team Cup gab es bisher nur drei Titelsponsoren. Neben der ARAG (2000 bis 2010) waren dies zwei französische Unternehmen: der Kosmetik-Hersteller L'Oreal (1978 bis 1986) und Automobilexperte Peugeot (1987 bis 1999).
Kleine gute Nachrichten zum Turnier im nächsten Mai hatte Turnierdirektor Dietloff von Arnim zu verkünden. Der WDR als langjähriges Fernsehflaggschiff bleibt dem Rochusclub auch 2010 treu. Dazu wollen die Gastgeber am Eröffnungstag, der wieder zu Ehren der Tennis-Markenfarbe ein „Weißer Sonntag” werden soll, die Eintrittspreise um bis zu 25 Prozent senken. „Auch wir müssen um jeden Zuschauer kämpfen”, sagt von Arnim. Mit 66 850 Zuschauern an sieben Tagen gab es in diesem Jahr den schwächsten Besuch seit 1985.
Die nächste Auflage steigt vom 16. bis 22. Mai 2010. Kurz vor Ende des Tennis-Turnierjahres liegen Spanien, die USA, Argentinien, Frankreich, die Schweiz, Tschechien und Russland auf den sieben Direktqualifikationsplätzen. Derzeit nicht dabei: Titelverteidiger Serbien und der Sieger von 2008, Schweden.