Die Qualität der Matches stieg, die Zuschauerzahlen sanken jedoch.

Dietloff von Arnim machte es am Samstag wie die Sonne am knallblauen Himmel mit den Wolken. Der Turnierdirektor des World Team Cups strahlte den Dunst der Enttäuschung über einen am Finaltag nicht voll besetzten Center Court weg. Die Fortuna-Euphorie in der Stadt hatte nicht nur in der um 13.10 Uhr ausgeblendeten TV-Übertragung des Endspiels, sondern auch auf den Rängen Tribut gefordert.

Lediglich 6400 Zuschauer kamen zum Finale, 66 850 Augenzeugen waren es in der gesamten Woche. Der schwächste Besuch seit 1985 war zum Teil aber auch durch die aufgrund von Bauarbeiten geringere Kapazität begründet.

Von Arnim rückte statt Fakten tapfer und global die Gesamtwoche in den Fokus: „Es war eine der schönsten Weltmeisterschaften. Die Vergabe von Weltranglistenpunkten hat Rückenwind gegeben.”

Wobei sich der Kampf um Zähler im ATP-Ranking nicht im Teilnehmerfeld niederschlug. Insgesamt waren lediglich drei Top-20-Spieler vertreten. Allerdings machte sich die Punktejagd in der Qualität der Matches bemerkbar.

Mit höherer Intensität als in den Vorjahren wurde gekämpft. Sieben von zwölf Gruppenpartien wurden erst im Match-Tiebreak des Doppels entschieden. „Die Punkte-Vergabe hat für mehr Spannung gesorgt”, freute sich von Arnim über den in dieser Hinsicht aufpolierten sportlichen Wert der WM.

World-Team-Cup-Erfinder Horst Klosterkemper mahnte angesichts des schwindenden Tennis-Interesses an, das Turnier offensiv(er) zu positionieren: „Wir müssen den World Team Cup als Schaufenster gut dekorieren.” Um mit guten Argumenten in die Verhandlungen mit der ATP zur Verlängerung des 2012 auslaufenden Vertrages zu gehen.