Dinslaken. Marius Timofte, Noch-Trainer des MTV, will trotz des bevorstehenden Aderlasses, weiter alles für den Klassenerhalt in der Regionalliga geben.
Der Kader des Handball-Regionalligisten MTV Rheinwacht umfasst in der laufenden Spielzeit gerade einmal elf Akteure. Fünf davon haben mittlerweile bekanntgegeben, den Verein im Sommer verlassen zu wollen, weitere stehen noch auf der Kippe. Inwiefern es unter diesen Umständen Sinn macht, auch in der kommenden Saison in der vierthöchsten Spielklasse anzutreten, ist eine Frage, die sich Marius Timofte nicht stellt. Der Trainer, für den in Dinslaken im Mai auch Schluss sein wird, weiß nur eins: „Wir werden weiter alles dafür tun, um mit dieser Mannschaft die Regionalliga zu halten. Alles andere ist dann nicht mehr mein Thema“, sagt Timofte vor der Heimpartie gegen den Tabellenzweiten Interaktiv Ratingen am Sonntag um 11.15 Uhr.
Dinslaken sendet Lebenszeichen gegen die TSV Bonn
Dass auch seine Schützlinge sich längst nicht aufgegeben haben und mit aller Macht den sportlichen Klassenerhalt anstreben, bekamen die Dinslakener Anhänger am vergangenen Sonntag zu sehen, als sich der MTV gegen den Spitzenreiter TSV Bonn beim 32:32 nach hohem Rückstand noch ein 32:32 erkämpfte und damit ein weiteres Lebenszeichen sendete. Die nun folgende Aufgabe gegen den ungleich erfahreneren Bonner Verfolger aus Ratingen schätzt Timofte nun aber als noch einmal deutlich schwieriger ein. „Wir werden uns im Vergleich zur letzten Woche ganz sicher weiter steigern müssen“, glaubt der MTV-Coach, der vor allem darauf setzt, dass die Dinslakener Deckung von Beginn an richtig gut steht und nicht erst, wie gegen Bonn, in der zweiten Halbzeit: „Außerdem fängt die Abwehr im Angriff an. Da dürfen wir uns auf keinen Fall leichte Ballverluste erlauben. Das bestraft Ratingen sofort.“
Dinslakener Luca Schulz im Ratinger Aufgebot
Zum Saisonauftakt verpassten die Dinslakener beim favorisierten Drittliga-Absteiger einer Überraschung nur ganz knapp, die damalige Begegnung ist für Timofte allerdings keine Referenz mehr. Die Ratinger, die nach dem Abstieg im Sommer einen ziemlich großen Umbruch vollzogen, hätten sich im Laufe der Saison deutlich besser eingespielt und außerdem Spieler hinzubekommen, die im September 2024 noch nicht auf der Platte standen. Im Hinspiel war auch Luca Schulz noch nicht bei Interaktiv dabei. Ein Talent, das den Weg zur Douvermannhalle nicht in das Navi wird eingeben müssen: der Dinslakener entstammt dem Rheinwacht-Nachwuchs und gehört auch noch zum Kader der Ratinger A-Junioren, hat aber zuletzt auch schon in der vierten Liga überzeugen können.
Der MTV hofft trotzdem auf die nächste Überraschung und kann am Sonntag aller Voraussicht nach aus dem Vollen schöpfen. Auch Torsten Sanders, der gegen Bonn noch wegen eines lange geplanten Rennrad-Urlaubs auf den Kanaren vermisst wurde, ist wieder an Bord. Mit dem Linkshänder, der im Sommer zurück zur HSG Wesel geht, bekommt Timofte eine wichtige Alternative für die rechte Seite zurück.
Tusem Essen II punktet sogar doppelt
Die Dinslakener Situation im Abstiegskampf hat sich übrigens trotz des unverhofften Zählers gegen den Primus nicht wirklich verbessert, weil mit der Reserve von Tusem Essen ein direkter Konkurrent beim HC Gelpe/Strombach überraschend doppelt punktete. Klar ist sowieso: Um am Ende über dem Strich zu stehen, müsste der MTV die sieben Punkte aus der Hinserie deutlich überbieten. Gegen Ratingen will Rheinwacht diese Mission am Sonntag beginnen.