Dinslaken. Der Torhüter des Dinslakener Regionalligisten sorgt mit überragender Schlussphase dafür, dass sich der MTV gegen den Spitzenreiter belohnen kann.
Sie liefen lange einem deutlichen Rückstand hinterher, doch die Handballer des MTV Rheinwacht gaben sich im Duell mit dem Regionalliga-Spitzenreiter TSV Bonn zu keinem Zeitpunkt geschlagen. Ohne Jan Bystron wäre der große Kampf allerdings nicht mehr belohnt worden. Der Dinslakener Torhüter vernagelte seinen Kasten in der Schlussphase regelrecht, parierte in den letzten Minuten nicht nur zwei Strafwürfe, sondern fischte auch noch den letzten, völlig freien Wurf der Gäste drei Sekunden vor dem Ende weg. So durften sich die abstiegsbedrohten Hausherren gegen den Ligaprimus schließlich beim 32:32 (14:20) über einen unverhofften Zähler freuen, der zum Jahresbeginn viel Auftrieb für die kommenden Wochen gibt.
„Wir haben leider gegen einen sehr starken Gegner eine Halbzeit gebraucht, um richtig in Tritt zu kommen. Nach dem Wechsel war die deutlich verbesserte Abwehr war dann der Schlüssel. Mit ein bisschen mehr Ruhe in unseren letzten Angriffen wäre sogar noch mehr drin gewesen“, sagte Marius Timofte hinterher. Der MTV-Trainer hatte 16 Sekunden vor dem Ende noch eine Auszeit genommen, doch seine in Unterzahl agierenden Schützlinge vertändelten den Ball gegen die offensive Bonner Deckung zu schnell, so dass es unbedingt Bystrons letzte Parade brauchte, um nicht völlig mit leeren Händen dazustehen.
Auch Dean Christmann ist im Tor gut aufgelegt
Auf einen guten Torhüter hatten sich die Dinslakener schon vor dem Wechsel verlassen können. Da sorgte noch Dean Christmann mit acht gehaltenen Bällen dafür, dass der Ligaprimus nicht noch weiter wegzog. Das große Problem in Hälfte eins war bei Rheinwacht eindeutig die Abwehr, in der die Spieler des Gastgebers immer wieder in den Eins-zu-Eins-Duellen gegen die junge und flinke Bonner Mannschaft den Kürzeren zogen. So musste Timofte schon früh beim Stand von 3:8 (9.) die grüne Karte auf den Tisch legen. Der MTV stablisierte sich anschließend zwar etwas und verkürzte zwischenzeitlich auch, doch zur Halbzeit lag Dinslaken, unter anderem weil vorne gute Gelegenheiten samt zwei verworfener Siebenmeter ausgelassen wurden, wieder mit sechs Toren hinten.
So haben sie gespielt
MTV Rheinwacht: Christmann, Bystron; Kölsch (5), Klett, Reede (7), Hoffmann (3), Tuda (9/5), Höffner (2), Krölls (1), Dreier (5).
Weil Bonn das Tempo hochhielt und bei Dinslaken einmal mehr nur zwei Feldspieler auf der Bank saßen (Linkshänder Torsten Sanders fehlte wegen eines lange geplanten Trips auf die Kanaren), sahen die MTV-Anhänger schon schwarz. Doch der Gastgeber stellte einmal mehr unter Beweis, dass die Fitness stimmt und kämpfte sich Tor um Tor heran. Beim 24:25 (44.) waren die Dinslakener erstmals dran und ließen sich anschließend auch nicht mehr davon aus der Bahn bringen, dass der Tabellenführer in der Folge noch mehrfach mit drei Toren wegzog.
Am nächsten Sonntag kommt Ratingen nach Dinslaken
Sechs Minuten vor Schluss hieß es noch 29:32, doch Bystron ließ anschließend einfach keinen Ball mehr passieren. Maximilian Reede, Philipp Tuda und Niklas Kölsch sorgten mit ihren Treffern für den Ausgleich. Kölsch hatte wenig später sogar noch einmal die Führung auf der Hand, traf aber aus spitzem Winkel von der ungewohnten rechten Seite nur den Pfosten. So blieb es schließlich beim Remis, das sich der MTV dank einer deutlichen Leistungssteigerung auch absolut verdient hatte.
Am kommenden Sonntag wollen die Dinslakener nun von Beginn an an die deutlich stärkere zweite Hälfte anknüpfen. Die Aufgabe dürfte nicht leichter werden, denn dann kommt der Tabellenzweite Interaktiv Ratingen in die Douvermannhalle.