Dinslaken. Mit ihrem kompromisslosen „Basta“ zum Werbeverbot an Zäunen schadet die Dinslakener Stadtverwaltung den Sportvereinen. Ein Kommentar.

Es besteht also keine Möglichkeit, dass die Vereine auf der Sportanlage Lohberg - und auf sämtlichen städtischen Sportanlagen in Dinslaken - an den Ballfang- oder Begrenzungszäunen Werbung anbringen können. Es besteht keine Chance, über Anzahl, Höhe der Befestigung, Art des Materials zu reden, um eine Lösung zu finden. Anders ist die Haltung der Stadtverwaltung nicht zu deuten, wenn DIN-Service-Leiter Mike Seidel im Sportausschuss sagt: „Es gibt da keinen Kompromiss.“

Die Stadt steht in der Verantwortung

Das Argument, die Statik der Zäune halte dem Gewicht der Werbebanner nicht stand, verfängt allerdings kaum angesichts der Tatsache, dass auf anderen Sportplätzen in der Nachbarschaft und auch in Dinslaken bisher unfallfrei Werbung an Zäunen hängt. Vor diesem Hintergrund wirkt es wie Hohn, wenn die Verwaltung aufzählt, wieviel Geld sie in die Sportanlage steckt, und den Vereinen mehr oder weniger offen Undankbarkeit unterstellt. Fest steht dagegen, dass die Stadt auch eine Verpflichtung hat, ihre Sportanlagen instand zu halten. Das hat sie in der Vergangenheit viel zu lange versäumt.

Jede Alternative kostet die Sportvereine Geld

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Zudem kostet jede ins Spiel gebrachte Alternative zur Anbringung von Reklame die Vereine Geld. Die aktuelle Situation: Am Kunstrasenplatz bestehen Werbebanden, die so wenig attraktiv für Sponsoren sind, dass sie bisher leer blieben. Die Vorschläge der Verwaltung - Sponsorentafeln, die am Gebäude im Mauerwerk verankert werden, oder mobile Lösungen: Alles Varianten, in die die Vereine erst einmal investieren müssten. Da geht es je nach Ausstattung um mehrere tausend Euro, räumte Seidel selbst im Ausschuss ein. Aber die Stadt sei ja nicht dafür zuständig, Werbeflächen für die Vereine zur Verfügung zu stellen. Das stimmt. Sie ist aber auch nicht dafür zuständig, attraktive Werbemöglichkeiten zu verhindern. Ein „Basta“ in Form eines Verbots steht hier an der falschen Stelle.