Dinslaken. Die Vereine auf der Sportanlage Lohberg dürfen weiterhin keine Werbung an den Zäunen anbringen. Der Sportausschuss bestätigte das Verbot.
Ali Acabuga und Nils Heinze kamen am Mittwoch ins Dinslakener Rathaus mit einer Hoffnung. Der Hoffnung, dass die Mitglieder des Sportausschusses ihren Vereinen ein wenig Erleichterung verschaffen. Im Ratssaal debattierten die Politiker mit der Stadtverwaltung das Verbot, auf der Sportanlage Lohberg Werbung an den Zäunen anzubringen, obwohl nach der Umwandlung der Aschen- in Kunstrasenplätze attraktive Werbeflächen fehlen. RWS-Vorsitzender Acabuga und VfB-Chef Heinze hatten erwartet, dass ihnen die Alternative am Zaun eingeräumt wird. Doch sie wurden enttäuscht.
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Bandenwerbung nur auf der Zuschauerseite möglich
Derzeit besteht am großen Kunstrasenspielfeld lediglich die Möglichkeit, an der Bande nur auf der Seite Reklame aufzuhängen, wo die Zuschauer stehen - und entsprechend die Werbung verdecken oder erst gar nicht sehen, wenn sie auf der Spielfeldseite hängt. Die AWG-Fraktion hatte daher den Antrag an die Verwaltung gestellt, die Stadt solle zusätzliche Werbeflächen auf der Anlage errichten oder den Nutzungsvertrag zugunsten der Vereine ändern, indem das Werbeverbot an den Ballfangzäunen aufgehoben wird.
CDU schlägt winddurchlässige Mesh-Banner vor
Ein Blick auf die Sportplätze der benachbarten Städte und Gemeinden am Niederrhein zeigt auch, dass dort Werbung an Zäunen auf Sportanlagen durchaus üblich ist. So hängen etwa beim TV Voerde und STV Hünxe genauso Banner hinter den Fußballtoren wie in Duisburg, Bottrop, Oberhausen oder Neukirchen-Vluyn. In der Ausschusssitzung unterstützten daher auch andere Fraktionen zunächst den AWG-Antrag, da auch die Vereine in Lohberg auf die Werbung angewiesen seien. Michael Heidecke (CDU) schlug vor, winddurchlässige Mesh-Banner zu erlauben, Rainer Holzborn vom Integrationsrat betonte, dass auf Tennisanlagen sogar die Banner extra dafür am Zaun hängen, um Wind abzuhalten.
Die Stadtverwaltung wies die Argumente jedoch ab. DIN-Service-Leiter Mike Seidel erwiderte, die Zäune seien „dafür ausgelegt, um Bälle abzuhalten“, sie könnten die Last der Werbeträger nicht tragen. Bei vereinseigenen Anlagen habe die Stadt keine Handhabe, derartige Werbung zu verbieten, doch auf städtischen Sportanlagen sei die Stadt auch in der Verkehrssicherungspflicht. „Es gibt da keinen Kompromiss und keine Lösung“, befand Seidel, die Statik der Zäune erlaube das zusätzliche Gewicht nicht. Sportdezernentin Tagrid Yousef ergänzte, dass die Stadtverwaltung sich zudem bei den Nachbarstädten über deren Handhabung erkundigt habe: „Wir haben die Auskunft bekommen, dass auch dort Werbung an Ballfangzäunen verboten ist. Da haben wir in anderen Städten die Kommunen wachgerüttelt.“
Sponsorentafeln oder mobile Lösungen möglich
Mike Seidel rechnete vor, an den Kunstrasenplätzen in Lohberg seien derzeit insgesamt 43 Werbeflächen von jeweils 2 Quadratmetern Größe an den Banden ungenutzt. Dass die nicht optimal gelegen sind, wo direkt Zuschauer stehen, sei bekannt. Aber es gebe die Möglichkeit, am Jugendspielfeld die Bande zu nutzen. „Die Werbung ist dann nicht frontal, sondern von der Seite zu sehen.“ Außerdem könnten an der Gebäudewand Sponsorentafeln angebracht werden oder es seien mobile Lösungen auf der den Zuschauern gegenüberliegenden Seite oder im Eingangsbereich möglich. „Die kann man zu den Spielen aufstellen und danach wieder wegschieben.“
Lediglich Die Linke stimmte am Ende gegen die Argumentation der Verwaltung, die übrigen Fraktionen schlossen sich bei zwei Enthaltungen an. Der Hauptausschuss berät über die Sache am 18. Juni, ein Beschluss fällt am 25. Juni im Stadtrat.