Dinslaken. Trainer Marcus Behnert arbeitet am Kader des Fußball-Oberligisten TV Jahn Hiesfeld für die kommende Saison. Es gibt bereits erste Zusagen.

Marcus Behnert wirkt schon wieder angriffslustig. Kein Wunder, der für ihn schlimmste Fall ist abgewendet, seine Arbeit und der Einsatz der Spieler beim Fußball-Oberligisten TV Jahn Hiesfeld wird zum Saisonende nicht durch einen freiwilligen Abstieg in die Bezirksliga entwertet. Der Trainer kann sich nach dem Beschluss der Entscheidungsträger für eine Zukunft möglichst in der fünfthöchsten Spielklasse an die wesentlichen Planungen machen, welches Gesicht die Mannschaft ab der nächsten Saison haben soll. Fest steht: Es wird ein deutlich jüngeres Gesicht als bisher.

Keine Perspektive in der Bezirksliga

Die „Veilchen“ hatten sich bekanntlich notgedrungen erst vor gut drei Wochen einen Neustart zwei Klassen tiefer verordnet, weil Vereinspräsident Dietrich Hülsemann den Oberliga-Spielbetrieb wirtschaftlich nicht mehr für machbar erklärte. Daraufhin ergriff eine Gruppe junger Kicker die Initiative und bewegte die Verantwortlichen mit finanziellen Zugeständnissen zur Kehrtwende. „Die Spieler haben aber gesagt, den Weg tragen wir nicht mit, wir bleiben nicht in der Bezirksliga in Hiesfeld“, nennt Marcus Behnert ihr Argument. „In der Klasse könnten sie auch woanders spielen, wo sie ein paar Euro mehr bekommen.“ Den Akteuren sei es darum gegangen, sich „auf höchstem Niveau messen, zu gucken, wie sie kommen können.“ Von Vereinsseite sei der ursprüngliche Plan auch nicht mit einer Perspektive versehen worden: „Es wurde ja einfach sagt, wir gehen zurück in die Bezirksliga, aber ohne Ambitionen“, so der Trainer. „Es war ja nicht so, dass der Verein es so dargestellt hat, dass in der Bezirksliga angegriffen wird. Deswegen war das keine Option.“ Auch für ihn persönlich nicht: „Mit dem Wissen, dass die Spieler den Weg nicht mitgehen, wäre ich auch nicht geblieben.“

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Eine Alternative hatte sich für Behnert kürzlich sogar ergeben. Der 37-Jährige stand in Kontakt mit Hans-Günter Bruns, der als Sportlicher Leiter mit dem derzeitigen Landesligisten Hamborn 07 auf Sicht höhere Ziele anpeilt. „Die Gespräche waren ziemlich weit, aber ich bin dann noch mal zurück nach der neuen Entwicklung in Hiesfeld.“ Der nun vom TV Jahn eingeschlagene Weg sei zugegebenermaßen schwierig, aber auch reizvoll: „Das ist der Weg, den ich gehen will.“ Die Hamborner „Löwen“ streben derweil mit einem anderen Trainer mit Hiesfelder Vergangenheit mittelfristig den Angriff nach oben an: Stefan Janßen, zuletzt beim Regionalligisten VfB Homberg auf der Bank, übernimmt im Sommer den Job.

Gut möglich, dass er dann den einen oder anderen erfahrenen Oberliga-Akteur aus dem heutigen Kader des TV Jahn begrüßen kann. Denn jetzt schon ist sicher, dass langjährige Stammkräfte wie Kevin Menke, Gino Mastrolonardo, Kevin Kolberg, Dennis Wichert oder Kevin Krystofiak sich nach einem anderen Verein umsehen: „Ich denke, sie werden nicht mehr dabei sein“, erklärt Marcus Behnert. Hamborn 07 soll dem Vernehmen nach bereits bei einigen Kandidaten nachgefragt haben.

Kader soll aus 25 Spielern bestehen

Das Gerüst, auf das der Hiesfelder Übungsleiter gemeinsam mit seinem Assistenten Ahmed Mohamad künftig bauen kann, besteht bisher aus 13 Aktiven. „Bis jetzt haben wir natürlich erstmal intern alles abgeklappert und viele Gespräche geführt“, so Behnert. Der 24-jährige Nico Kuipers ist demnach der Älteste, der eine Zusage gab. Außerdem stehen Keeper Nico Nowoczin (21), Phil Klemm (21), Tom Hasel (23), Jan Homberg (23), Tevfik Kücükarslan (22), Ömer Akbel (22), Jonas Kisters (20), Tim Falkenreck (20), Metehan Türkoglu (20), Souhaib Nouali (23), David Feldhoff (20) und Laurenz Hübinger (19) auf der Liste. Hoffnungen macht sich Marcus Behnert noch bei Ali Hammoud (21), Marco Wichert (19) und Torwart Marian Ograjensek (24).

Dem Coach schwebt ein Kader von insgesamt 25 Leuten vor: „Jetzt geht es darum, die fehlenden Spieler zu verpflichten, die es ermöglichen, dass wir die Mischung hinbekommen, die sich ansatzweise wettbewerbsfähig anfühlt. Und wenn uns das gelingt, dann wird’s immer noch total schwer, aber dann sind wir bereit, die sportliche Herausforderung anzunehmen.“ Da ist sie tatsächlich wieder, Marcus Behnerts Angriffslust, die kurzzeitig verloren gegangen schien.