Duisburg. Nach der Trennung von Michael Pomp übernimmt der dreimalige Duisburger Trainer des Jahres. Stefan Janßen will die Löwen nach oben führen.

Die Ankündigung war nicht übertrieben. „Wenn Sie den Namen hören, werden Sie wissen, was wir vorhaben“, hatte Hans-Günter Bruns, Sportlicher Leiter beim Fußball-Landesligisten Hamborn 07 bezüglich der künftigen Besetzung des Trainerpostens bei den Löwen prophezeit. Das lässt sich nun mit Fug und Recht bestätigen. Stefan Janßen, dreimaliger Duisburger Trainer des Jahres und bis zum vergangenen Sommer für den Regionalligisten VfB Homberg verantwortlich, hat ab der kommenden Saison als Nachfolger von Michael Pomp im Holtkamp das Sagen.

Die erste Frage an den künftigen Hamborner Coach lag da naturgemäß auf der Hand: Hat er dann angesichts dieser Aussage seines direkten Vorgesetzten gleich richtig Druck? „Nein“, antwortet Stefan Janßen lachend und setzt hinzu: „Mir hat bislang keiner gesagt, dass ich irgendwas erreichen muss. Es gibt also keine Vorgabe, die mich unter Druck setzt.“ Dass er sich selbst den sportlichen Erfolg auf die Fahne geschrieben hat, steht auf einem anderen Blatt: „Es sollte klar sein, dass es nicht unser Ziel sein wird, über Jahre in der Landesliga zu spielen oder gar wieder in die Bezirksliga runterzugehen.“

Auch interessant

Apropos Bezirksliga: Dort möchte Janßen nachvollziehbarerweise seine Mission nicht starten müssen. Aktuell stehen die Löwen in der Gruppe 3 der Landesliga auf einem Nichtabstiegsplatz; das könnte sich gleichwohl aber ändern, falls die Saison nach eventueller Beendigung der Corona-Maßnahmen doch noch fortgesetzt würde. Da hat der künftige Coach aber volles Vertrauen in seinen ehemaligen Assistenten aus Homberger Zeiten: „Ich bin überzeugt, dass Michael Pomp mit der Mannschaft in dem Fall den größtmöglichen sportlichen Erfolg haben wird, und gehe davon aus, dass Hamborn 07 in der nächsten Saison in der Landesliga startet.“

Für Stefan Janßen ist es kein Abstieg

Beim VfB hatte Stefan Janßen im Vorfeld der aktuellen Spielzeit aus eigenen Stücken aufgehört – nun ist die Begeisterung für den Fußball wieder da. Ist das denn ein Abstieg? „Papperlapapp“, erwidert er und stellt klar: „Ich bin ja kein Regionalliga-Trainer, das habe ich auch immer gesagt. Dafür muss man die Sache in Vollzeit machen, und das kann und will ich nicht, weil ich einen Fulltime-Job bei der Duisburger Stadtverwaltung habe, den ich auch gern behalten möchte.“ Die Aufgabe Hamborn reizt ihn aus vielen Gründen – auch wegen der Begeisterungsfähigkeit des bisweilen kritischen Publikums: „Das kenne ich als Spieler und Trainer, wenn es gegen Hamborn ging. Da habe ich ein gutes Gefühl.“

Eine wichtige Rolle spielte auch die Beziehung zu Hans-Günter Bruns: „Uns verbindet eine langjährige Freundschaft. Günter kann jemand begeistern.“ Zusammengearbeitet haben beide einst bei Rot-Weiß Oberhausen, wo Bruns die erste Mannschaft trainierte und Janßen die U-19-Junioren. Nun machen sich beide daran, den Kader für den Tag X zusammenzustellen, an dem Trainer und Spieler sich endlich auf dem Platz begegnen sollen: „Die Mannschaft wird zu großen Teilen so zusammen bleiben, aber wir werden auch noch die eine oder andere Neuverpflichtung präsentieren.“