Berlin. Wie schon im Vorjahr trifft der Innenverteidiger in der Hauptstadt. Diesmal trägt er mit zum Sieg bei. Erholung auf dem Sofa.

Keven Schlotterbeck weiß wie es ist, in Berlin wichtige Tore zu schießen. Der Innenverteidiger des VfL Bochum ebnete in der Vorsaison mit seinem 1:1 bei Hertha BSC den Weg für Bochum zum Klassenerhalt. Beim 4:3 (3:0) bei Union Berlin erzielte er das zwischenzeitliche 3:0. Durch den Bochumer Sieg könnte sich Geschichte wiederholen. Mit einem Sieg im Heimspiel gegen Leverkusen könnte Bochum den Klassenerhalt schaffen. Voraussetzung dabei, und das ist derzeit noch etwas anders als in der vergangenen Saison, die Konkurrenz muss mitspielen.

Emotionen pur beim VfL Bochum: Wie die Wende gelang

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    An das Spiel gegen Leverkusen, den bereits feststehenden Deutscher Meister sowie vielleicht Europa-League-Gewinner und vielleicht auch Pokalsieger, wollte Schlotterbeck am Sonntag noch nicht denken. Er hatte zunächst die Naherholung im Sinn.

    VfL Bochum siegt: Schlotterbeck erholt sich auf dem Sofa

    „Ich ziehe meine Regenerationsstrümpfe, lege mich auf das Sofa, kann wahrscheinlich erst um vier Uhr einschlafen. weil es heute nervenaufreibend war, dass es kracht“, sagte er. „Ich werde mir vielleicht noch eine Pizza gönnen und ein vielleicht auch ein Bier.“ Es sei ein harter Kampf gewesen.

    Dass es noch einer werden würde, war indes nach der ersten Hälfte so nicht zu erwarten gewesen. Bochum führt durch zwei Tore von Maxi Wittek in der 16. und 31. Minute sowie ein Tor von Schlotterbeck nach 37 völlig verdient mit 3:0.

    Schlotterbeck verzichtet auf den Torjubel

    Schlotterbeck verzichtete bei seinem Treffer auf jeglichen Jubel. Entschuldigend hob er die linke Hand. Ein Jahr hat er bei Union gespielt. In der Saison 2019/2020, Unions erstem Jahr in der Bundesliga war das. Die Unioner Fans haben ihn nicht vergessen. Als der Berliner Presse- und Stadionsprecher Christian arbeit vor dem Spiel die Bochumer Auffstellung verlas, fügten die Union-Fans bei Keven schlotterbeck das bei Union übliche „Fußballgott“ an.

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    Er habe sich in Berlin sehr wohl gefühlt, sagte Schlotterbeck dazu. „Es zwar schon ein paar Jahre her, aber es war ein wunderschönes Jahr bei Union Berlin. Trotzdem bin ich jetzt Spieler des VfL Bochum und freue mich, dass wir drei Punkte geholt haben. Es ist immer wieder schön, wenn ich in Berlin treffen darf.“

    VfL Bochum spielt beste erste Hälfte

    Er habe den Eindruck, dass das Team mit die beste erste Hälfte der Saison gespielt habe. „Egal ob im Vonovia Ruhrstadion oder auswärts. Das war eine gute Leistung.“ Die hielt allerdings nur knapp 55 Minuten an. Schlotterbeck hatte eine Erklärung für die Wende in einem bis dahin einseitigem Spiel.

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    „Dann wechselt Union Berlin drei Mal, stellt um auf 4-4-2. Wir waren dann nicht unbedingt überfordert“, sagte er. „Aber Union hatte dann viel Bewegung im Spiel mit Aaronson und Vertessen, die sehr wuselig sind. Jeder weiß, was hier an der Alten Försterei los sein kann. Sie machen dann das 2:3 und als wir das 4:2 machen, dachten wir, wir haben das Spiel wieder im Griff. Zwei Minuten später klingelt es wieder und dann denkt man, dass es schon wieder los geht.“

    VfL Bochum hat jetzt 33 Punkte

    Letzten Endes habe das Team das Spiel und den wichtigen Sieg gut über die Zeit gebracht. „Wir haben vier Tore geschossen, drei Gegentorte bekommen. Am Ende zählen die drei Punkte. Es ist genau das eingetreten, auf was wir uns eingestellt haben. Im Endeffekt war es sehr, sehr gut, dass wir im ersten Abschnitt drei Tore geschossern haben. Wir haben jetzt 33 Punkte. Dass war heute ein großer Schritt.“

    Möglicherweise auch dazu, dass Schlotterbeck auch in der nächsten Saison weiterhin für den VfL Bochum spielen wird. „Ich fühle mich hier extrem wohl. Es sind gute Jungs dabei. Wir möchten erst einmal den Klassenerhalt schaffen. Was dann im Sommer passiert, werden wir sehen. Ich bin generell nicht abgeneigt. Der VfL Bochum ist mir ans Herz gewachsen.“