Bochum. Wechselt Kevin Stöger zu Union? Am Sonntag ist er in Berlin gefordert. Für Bochum. Ein Konflikt? Für die VfL-Führung ist die Antwort klar.
Im Winter wollte Kevin Stöger zu Union Berlin wechseln. Der VfL Bochum legte sein Veto ein. Im kommenden Sommer aber soll es laut Bild soweit sein.
Nach seiner bisher stärksten Bundesliga-Saison mit sieben Toren und acht Torvorlagen dürfte der 30-Jährige demnach in der kommenden Spielzeit bei den Köpenickern am Ball sein, sofern Union den Klassenerhalt schafft. Stögers Vertrag in Bochum läuft aus, er kann ablösefrei wechseln.
Union Berlin gegen Bochum: Der Sieger macht Riesenschritt
Ausgerechnet Union. Denn am Sonntag spielt der VfL bei den Eisernen (15.30 Uhr/DAZN). Beide Teams haben 30 Punkte und liegen damit nur zwei Punkte vor Mainz auf dem Relegationsrang und sieben Punkte vor Köln auf Abstiegsplatz 17. Berlin hat die um nur ein Tor bessere Tordifferenz gegenüber Bochum.
Überspitzt gesagt heißt das: Spielt Stöger gegen seine eigene Zukunft? Geht das?
VfL-Sportdirektor Lettau: Stöger hat die Antwort gegeben
Beim VfL Bochum ist man überzeugt, dass der Spieler bis zum Saisonende - und womöglich darüber hinaus - alles für den VfL geben wird. „Kevin hat die Antwort auf die Gerüchte und Spekulationen am vergangenen Freitag gegen Hoffenheim auf dem Platz gegeben“, sagte Sportdirektor Marc Lettau am Donnerstag gegenüber dieser Redaktion.
Bereits vor dem TSG-Spiel waren die neuesten Union-Gerüchte aufgetaucht, wüteten manche VfL-Fans in sozialen Medien gegen den Spielmacher. Sein Einsatz gegen Hoffenheim: vorbildlich, wie in den meisten Spielen in dieser Saison. Seine Klasse: außergewöhnlich. Er zeigte nicht nur wegen seiner zwei Treffer, dass er Bochums Unterschiedspieler sein kann. Stöger selbst versicherte davor und danach öffentlich mehrmals, dass er bis zum Saisonschluss alles für den VfL Bochum geben wolle.
VfL-Sportdirektor Lettau: „Kevin ist mit seinem vollen Fokus bei uns“
Auch beim Spiel bei Union? Marc Lettau hat nicht den Hauch eines Zweifels. Er sei in einem ständigen Austausch mit Stöger. „Unser großes gemeinsames Ziel ist der Klassenerhalt. Kevin ist ein wichtiger Faktor für unser Spiel, damit wir dieses Ziel erreichen. Kevin ist mit seinem vollen Fokus bei uns. Ich erwarte und bin überzeugt, dass er sich erneut für den VfL zerreißen wird auf dem Platz.“
Weil Anthony Losilla ausfällt, dürfte Stöger in Berlin den VfL sogar als Kapitän anführen.Was auch für seinen Einsatz spricht: Sollte Union tatsächlich absteigen, müsste man sich um die Zukunft des Bochumer Toptorschützen und -Scorers sicherlich keine Sorgen machen.
Zum einen liegt ihm wie mehrmals berichtet längst ein gutes Angebot des VfL vor. Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis erklärte in unserem VfL-Talk anne Castroper,dass man auch finanziell alles dafür tun werde, ihn zu halten.
Zum anderen hat Stöger auch nach der Saison genug Zeit, weitere Angebote zu sichten. Der FC Augsburg zum Beispiel, der noch um einen internationalen Platz spielt, soll ja ebenfalls bereits Interesse gezeigt haben. Unter anderem.
Krise bei Union Berlin: Zwei Fan-Lieblinge sind weg
In Berlin ist die Personalie Stöger aktuell ohnehin etwas in den Hintergrund gerückt. Nach fünf Spielen mit nur einem Tor, nach einem 0:0 beim Abstiegskonkurrenten Borussia Mönchengladbach in einem niveauarmen Spiel, herrscht Abstiegs-Alarm. In der Champions-League gestartet, stürzte Union trotz oder gerade wegen einer hochpreisigen Transferperiode ab.
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Union-Trainerlegende Urs Fischer und Berlin gingen im November getrennte Wege. Anfang April trennte sich der Klub um Präsident Dirk Zingler vom technischen Sportdirektor und Fanliebling Michael Parensen, der 15 Jahre im Klub war. Seine Stelle ist vorerst verwaist.
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Kicker: Trainer Bjelica vor dem Union-Aus im Sommer
Als Trainer übernahm Nenad Bjelica den Fischer-Job - und steht nicht erst jetzt massiv in der Kritik. Laut kicker ist sein Aus nach dieser Saison bereits beschlossen. In Medien tauchte bereits der Ex-Mainzer Bo Svensson als heiß gehandelter Nachfolger-Kandidat auf.
Eine Unruhe zur rechten Zeit für den VfL Bochum, könnte man meinen. Marc Lettau, vor anderthalb Jahren von Union zum VfL gewechselt, will davon aber nichts wissen: „Wir konzentrieren uns nur auf uns selbst. Der Fokus ist einzig auf das Spiel gerichtet. Es geht gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt und da zählt einzig der sportliche Erfolg!“, sagte er.
Personell sieht es weiterhin gut aus: Beim Training am Donnerstag waren bis auf die Langzeitverletzten alle am Ball.