Bochum. Der VfL Bochum macht einen großen Schritt zum Klassenerhalt in der Bundesliga. Der Sieg gegen den FC Bayern war keine Sensation. Ein Kommentar.
Nie mehr 2. Liga und zieht den Bayern die Lederhosen aus. Die Fans des VfL Bochum feierten auf zu erwartende Art und Weise den 3:2-Sieg gegen Bayern München die Mannschaft bei der verdienten Ehrenrunde durch das Vonovia Ruhrstadion. Viel mehr geht an so einem nasskalten Tag im Februar dann auch nicht mehr.
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Mit dem Erfolg gegen den Rekordmeister hat das Team von Trainer Thomas Letsch einen weiteren und vor allem großen Schritt in Richtung neuerlicher Klassenerhalt gemacht. Wobei der Erfolg zwar durchaus überraschend war, aber beileibe keine Sensation.
VfL Bochum kann gegen die Besten bestehen
Selbst vor dem Hintergrund, dass der kleine VfL Bochum den großen FC Bayern München bei zehn Vergleichen vielleicht einmal bezwingen kann. Schließlich spielten da zwei Bundesligisten gegeneinander und dafür gab es zuvor auch schon gute bis sehr gute Leistungen der Bochumer und schwächere der Bayern.
Dass der VfL gegen die Topteams der Liga mithalten kann, sie sogar an den Rand einer Niederlage bringen, sie sogar schlagen kann, hat er bereits mehrfach in dieser Saison gezeigt.
Da gab es den Sieg gegen Stuttgart, respektable Unentschieden gegen Leipzig, Dortmund oder Frankfurt. Der VfL Bochum in der Saison 2023/2024 könnte bereits auf der ganz sicheren Seite sein, wenn er nicht in einigen Spielen wichtige Punkte liegen gelassen hätte.
An so einem Tag, einem Sieg gegen die Bayern, rückten diese Spiele aber komplett in den Hintergrund. Der Sieg gegen die Bayern, er war ein verdienter. Auch wenn die Bayern ihre Drangphasen hatte. Auch wenn die Bayern mit 1:0 führten. Auch wenn sie auch in Unterzahl zum Anschluss kamen und weitere Chancen hatten.
VfL Bochum ging im Hinspiel unter
Wie war noch einmal das Ergebnis im Hinspiel? Genau! 0:7. Null zu sieben. Im ersten Vergleich waren die Bochumer chancenlos. Danach aber stellten die Bochumer um, kehrten im Verlauf der Saison zur Viererkette zurück. Diesmal nutzen sie ihre Chancen, kamen mit leidenschaftlichen Kampf und - okay - etwas Glück zum 3:2-Sieg. Aber das mit dem Glück war ebenso nach diesem Sieg egal.
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25 Punkte hat der VfL Bochum nach dem 22. Spieltag, liegt damit auf Platz elf. Das allein sieht schon gut aus. Noch besser wird das Bild, wenn man den Abstand zum Relegationsplatz und damit dem 1. FC Köln dazu nimmt. Der beträgt weiterhin neun Punkte.
Drei Siege muss der 1. FC Köln aufholen
Das sind umgerechnet drei Siege. Die muss Köln erst einmal schaffen, wenn die Bochumer zeitgleich nichts mehr gewinnen.
Was dieser Sieg gegen die Bayern wert ist, muss sich, wird sich erst zeigen. Der VfL Bochum wäre nicht der erste Club, der nach einem Sieg gegen die Bayern etwas die Spur, die Balance verliert. Siege gegen die Bayern können dazu führen, dass Teams sich hernach überschätzen und in den Spielen danach eben nicht mehr ans Maximum gehen.
Dennoch kann der Sieg gegen die Bayern natürlich ein Maßstab sein. Er hat neuerlich gezeigt, dass die Bochumer gegen jedes Team der Liga eben nicht nur mithalten können - wenn sie ans Maximum gehen.
VfL Bochum: Trainer Thomas Letsch tritt auf Euphoriebremse
Trainer Thomas Letsch versuchte bei der Pressekonferenz die Emotionen daher schon wieder einzufangen. „Die Fans können gerne singen, was sie wollen. Am 22. Spieltag hat noch kein Team den Klassenerhalt geschafft.“