Gelsenkirchen. Das ehemalige Feyenoord-Talent hat bei den Königsblauen eine erstaunliche Wandlung vollzogen und offenbar sein Pech abgestriffen.

Die U23 des FC Schalke 04 befindet sich vor dem Duell mit Aufsteiger FC Gütersloh (14 Uhr, Parkstadion) auf einer perfekten Welle. Seit sechs Spielen ist die junge Mannschaft in der Regionalliga West ungeschlagen.

„Die Serie ist top. Ich habe den Spielern gesagt, dass sie alles daran setzen sollen, den Schwung weiter mitzunehmen“, skizziert Trainer U23-Jakob Fimpel. Das Selbstvertrauen ist nach vier Siegen in Serie riesig, aber die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Kapitän Tim Albutat sagt im Gespräch mit der WAZ: „Jeder von uns kann läuferisch und spielerisch noch etwas draufpacken.“

Überragende S04-Laufwerte

Jakob Fimpel war nach dem 3:1 in Oberhausen mit der fußballerischen Vorstellung seiner Jungs nicht zufrieden. „Ich hätte mir in einigen Szenen mehr Ballsicherheit gewünscht. Spielerisch war das nicht gut von uns. Dafür haben wir im läuferischen Bereich einen neuen Saisonrekord aufgestellt. Es ist ein gutes Gefühl, wenn du kämpfst, läufst und fast alles wegverteidigst. Jetzt müssen wir versuchen, den Verbund aus beiden Elementen hinzukriegen.“

Dass sich die Königsblauen nach 13 Saisonspielen im Dunstkreis der Spitzengruppe aufhalten, verleiht dem Team zusätzliche Motivation. Jakob Fimpel: „Die Tabelle ist nicht egal. Die Jungs werden da jede Woche draufschauen, keine Frage. Trotzdem ist die Platzierung für uns nicht das Wichtigste. Das ist wahrscheinlich der größte Unterschied zu anderen Mannschaften.“ Bei Schalke stehen Entwicklung und Ausbildung im Vordergrund. „Wenn man von seinem Weg überzeugt ist, dann wird sich auch langfristig der Erfolg einstellen“, sagt der 34-jährige Coach.

Fimpel lobt FC Gütersloh

Vor der Winterpause hat der S04-Talentschuppen mit Fortuna Köln, Bocholt und Düren noch drei Kracher vor der Brust. Jakob Fimpel will sich damit aber jetzt noch nicht beschäftigen. „Wir haben nun erst einmal Gütersloh vor der Brust. Sie machen es als Aufsteiger gut, haben eine klare Idee, setzen ihre Leute mit Geschwindigkeit gut ein und haben auch sehr erfahrene Spieler in ihren Reihen.“ So unter anderem den ehemaligen Münsteraner Julian Schauerte (35), den früheren Osnabrücker Kevin Freiberger (34) oder den Ex-Schalker Hendrik Lohmar (27).

Bei den Schalkern steht Verteidiger Verthomy Boboy, der in Oberhausen eine Gelbsperre abbrummen musste, wieder zur Verfügung. Yannick Tonye und Emmanuel Gyamfi (muskuläre Probleme) fallen ebenso aus wie Stürmer Niklas Castelle, der sich einem Routine-Eingriff im Leistenbereich unterziehen musste und nun einige Wochen passen muss. Den Verletzungsfluch der Vorsaison scheint unterdessen Steven van der Sloot abgeschüttelt zu haben.

„Er ist ein Top-Junge, dazu charakterlich gut und sehr fleißig.“ Schalkes Jakob Fimpel über seinen Spieler Steven van der Sloot. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services
„Er ist ein Top-Junge, dazu charakterlich gut und sehr fleißig.“ Schalkes Jakob Fimpel über seinen Spieler Steven van der Sloot. Foto: Ingo Otto / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Der niederländische Außenbahnspieler ist in der Schalker Regionalliga-Mannschaft bisher der absolute Dauerbrenner. Bisher stehen 13 Liga-Einsätze und 1124 Spielminuten für den Youngster zu Buche. Jakob Fimpel: „Es freut mich richtig, dass er für Steven so läuft. Er ist ein Top-Junge, charakterlich gut, dazu sehr fleißig im Training und sehr ehrgeizig. Er tut brutal viel.“

Auswärtssieg: Die Schalker Malik Talabidi und Steven Van Der Sloot (r,) jubeln nach dem 3:1 in Oberhausen.  Foto: Micha Korb / FUNKE Foto Services
Auswärtssieg: Die Schalker Malik Talabidi und Steven Van Der Sloot (r,) jubeln nach dem 3:1 in Oberhausen. Foto: Micha Korb / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Micha Korb

In seiner ersten Schalke-Saison kam der 21-Jährige insgesamt auf 19 Einsätze und musste sich nach Rückschlägen immer neu herankämpfen. „Steven hatte viel Pech“, sagt der S04-Coach, „er hat eine Super-Vorbereitung gespielt, aber dann kamen die ganzen Verletzungen.“ Die mittlerweile konstante Formkurve macht das frühere Feyenoord Rotterdam-Talent enorm wertvoll für Schalke. Jakob Fimpel: „Es ist wichtig, dass man in einer Mannschaft zuverlässige Spieler mit wenig Formschwankungen hat.“