Oberhausen. Ein Spieler stand nach langer Leidenszeit in der Anfangsformation der U23 des FC Schalke 04 – und lieferte. Das sagt Trainer Fimpel.

Als der Mannschaftsbus der Schalker Regionalliga-Mannschaft um 16.47 Uhr den Parkplatz des Oberhausener Niederrheinstadions Richtung Gelsenkirchen verließ, war die Stimmung an Bord prächtig. Das 3:1 (1:0) über RWO war der fünfte Sieg in den letzten sechs Meisterschaftsspielen für die königsblaue Reserve. Die Mannschaft von Trainer Jakob Fimpel hat sich definitiv gefunden und befindet sich in einem Positiv-Lauf.

„Deswegen ist es schön, wenn die Jungs die Emotionen rauslassen“, sagt Fimpel nach dem ausgelassenen Hüpfen seiner Spieler im obligatorischen Mannschaftskreis auf dem Rasen. Auch Knappenschmiede-Chef Mathias Schober war im Teamkreis dabei – das belegt die enge Bindung zwischen Sportlicher Leitung und den Akteuren. Fimpel: „Es ist einfach schön, dass Schobi an unserem Erfolg teilnimmt. Wir wissen aber auch, dass es wieder Phasen geben kann, in denen es nicht so rund läuft und in denen man vielleicht eine Durststrecke durchmachen muss.“

Schalke: Andreas Ivan beendet seine Leidenszeit

In Oberhausen machte Andreas Ivan einen weiteren wichtigen Schritt zurück in die Normalität. Der Schalker Kreativkopf war monatelang wegen einer Schambeinentzündung ausgefallen und musste sich durch die Reha quälen. Zuletzt hatte der Ex-Ahlener immer wieder Kurzeinsätze. In Oberhausen zählte er zur Schalker Startelf und bedankte sich auf seine Art für die Nominierung: Ivan erzielte das zwischenzeitliche 2:0 (53.).

Jakob Fimpel verrät im Gespräch mit der WAZ: „Andreas hat mich am Tag vor dem Spiel noch angerufen und sich bei mir für das entgegengebrachte Vertrauen bedankt. Ich habe ihm gesagt: Andy, das machst du alles selbst, du hast dich wieder herangearbeitet. Andy war von Januar an raus und hat viel investiert. Den Einsatz, den die verletzten Jungs in der Reha leisten, sieht keiner. Ich freue mich für ihn, dass er mit einem Tor zurückgekommen ist. Man sieht einfach, dass er den Unterschied ausmachen kann.“

Schiedsrichter Tarik Damar zeigt RWO-Spieler Pierre Fassnacht die Rote Karte.
Schiedsrichter Tarik Damar zeigt RWO-Spieler Pierre Fassnacht die Rote Karte. © ffs | Micha Korb

Mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Oberhausen war Fimpel nicht hundertprozentig zufrieden. „Wir haben schwache erste 15 Minuten gespielt“, meinte der Coach, „RWO war klar besser. Danach haben wir die Partie ein bisschen besser in den Griff bekommen und hatten mehr Ruhe. Das 1:0 hat uns sehr gut getan.“ Nelson Amadin erzielte die Schalker Führung in der 25. Minute. Trotz des zwischenzeitlichen 2:0 durch Ivan stand der Sieg noch auf wackeligen Beinen, da Oberhausen nach dem Anschlusstor durch Cottrell Ezekwem Morgenluft witterte (59.). „Die zweite Halbzeit war ausgeglichener. Wir haben die hohen Bälle von Oberhausen recht souverän wegverteidigt“, befand Fimpel, „mit den zwei Platzverweisen wurde es dann sehr hektisch.“

Doppel-Rot für RWO: Jörn Nowak sauer - "selten dämlich"

Erst flog Oberhausens Fassnacht (87.) mit Gelb-Rot wegen Foulspiels, dann Stappmann mit Rot (88.), weil er den am Boden liegenden Schalker Torwart Justin Heekeren wieder hochreißen wollte, um das Spiel fortzusetzen. Oberhauens Trainer Jörn Nowak fand die Aktion seines Spielers „selten dämlich“ und strich heraus: „Es war keine böse Absicht, aber er ist auch keine 20 mehr.“ Jakob Fimpel stellte nach dem Sieg, den Joker Pierre-Michel Lasogga in der Nachspielzeit mit dem 3:1 zementierte, fest: „Es war ein glücklicher Erfolg. Wir haben spielerisch nicht den besten Tag erwischt, aber körperlich und gut verteidigt.“