Gelsenkirchen. Schalkes Jahrhunderttrainer schlägt nach dem 0:3 beim KSC Alarm, kritisiert aber auch die Macht der Ultras. Was er von Karel Geraerts hält.
Er hat den FC Schalke 04 zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte geführt - nun muss er mit ansehen, wie der Klubs derzeit sogar in Richtung 3. Liga taumelt: Trainer-Legende Huub Stevens blickt derzeit voller Sorge nach Gelsenkirchen und warnt vor einem Abstieg aus der 2. Bundesliga. "Das ruiniert den Verein. Es ist kein lebenswürdiger Fußball mehr, wenn man in die 3. Liga absteigt“, sagte der Schalker Jahrhunderttrainer in der „ran Bundesliga Webshow“.
Wird Schalke von Ultras regiert? Ein Faktencheck
Nach der 0:3-Niederlage am vergangenen Wochenende beim Karlsruher SC steht der FC Schalke 04 mit nur sieben Punkten auf dem Relegationsplatz in der 2. Bundesliga. Bereits fünf Punkte beträgt der Abstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz - nach zehn Spieltagen. Die Situation ist ernst, das haben auch die Spieler erkannt. Innenverteidiger Timo Baumgartl rief bereits den Abstiegskampf aus.
Stevens nimmt Reis in Schutz und kritisiert Schalke-Spieler
Stevens bemängelt die Bereitschaft der Spieler, sich gegen die aktuelle Situation zu stemmen. "Man muss nicht immer die Schuld beim Trainer suchen. Man muss auch mal die Schuld bei den Spielern suchen“, sagte er und verteidigt damit auch Ex-Trainer Thomas Reis, der Ende September entlassen wurde. "Ich glaube, dass die Spieler wachgerüttelt werden müssen."
Der Auftritt unter dem neuen Trainer Karel Geraerts in Karlsruhe habe Stevens betroffen gemacht. "Du kannst das eine oder andere Spiel verlieren, aber du darfst nicht durch eine Mannschaft wie den KSC weggespielt werden. Mit allem Respekt vor Karlsruhe, aber das darf nicht sein, das geht nicht", sagte er. Bislang habe sich der Trainer-Wechsel nicht ausgezahlt. Ob Geraerts wirklich der richtige Mann für Schalke ist, wisse Stevens nicht.
Stevens über Schalke: Nicht gut, dass Ultras "so viel Macht haben"
Er kann daher nachvollziehen, dass die Fans in diesen Tagen mächtig gefrustet sind. Die Ultras Gelsenkirchen etwa machten den Spielern nach der Pleite ins Karlsruhe eine Ansage, stellten zuvor ihren Support ein. Doch: Für Stevens sind die Ultras auch ein Problem in der aktuellen Situation. "Ich finde nicht gut, dass die Ultras so viel Macht haben im Moment", sagte er. "Das ist nicht so gut. Darum müsste sich eigentlich wieder eine Person wie Rudi Assauer früher kümmern. Und die Leute an die Hand nehmen und zeigen, in welche Richtung es geht.“
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In welche Richtig es geht, das will er sich am kommenden Samstag selbst angucken, wenn der FC Schalke zu Hause auf Hannover 96 trifft. "Vielleicht kann ich da etwas Unterstützung geben“, sagte er. Die Hoffnung auf eine Wende ist bei Stevens jedenfalls vorhanden. Seiner Meinung nach habe die Mannschaft auch „die Qualität, um oben mitzumischen“.
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