Gelsenkirchen. Auf Schalke bringt eine anonyme Opposition Oliver Ruhnert ins Gespräch. Nur ein Sturm im Wasserglas - aber gefährlich. Ein Kommentar.

Diese Schlagzeile verbreitete sich bei den Fans des FC Schalke 04 am Mittwoch schnell: Oliver Ruhnert soll neuer Sportvorstand werden! Ruhnert, der Erfolgsmanager des 1. FC Union Berlin, bald auf Schalke? Das sorgte für Euphorie bei vielen Königsblauen – und genau das war offenbar der Zweck einer neuen Opposition, die aber anonym bleibt. Denn Ruhnert kommt vorerst nicht. Und noch ist das, was sich abspielt, nicht mehr als ein Sturm im Wasserglas.

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Die prekäre Situation – finanzielle Sorgen, Drittletzter der Zweiten Liga, wichtige Positionen sind nicht besetzt – sorgt für Groll im Klub. Und das vor allem bei den Mitgliedern, die mit der aktuellen Vereinsführung nicht viel anfangen können. Axel Hefer, derzeit Klubchef, gilt als fannah, große Teile der Gremien haben Kontakte zur aktiven Fanszene – im Gegensatz zur ehemaligen Führung rund um Clemens Tönnies. Er und Hefer sind Gegner, keine Freunde.

Schalke-Chef Axel Hefer steht in Personalfragen unter Druck

Was nun passiert, wirkt wie ein Grummeln des alten Schalke. Die Latte der öffentlichen Erwartungen liegt ganz hoch – Raúl war als Trainer im Gespräch, Ruhnert als Sportchef, eine starke Opposition operiert offenbar im Verborgenen. Wen Hefer nun auch immer in der kommenden Woche präsentiert, er muss sich mit diesen Namen messen.

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Natürlich gibt es berechtigte Kritik an Hefer – seine Klubführung ist aktuell wenig transparent, seine fehlende Kommunikation birgt Angriffsflächen, die Entscheidung für Ex-Vorstandschef Bernd Schröder war ein Fehler. Darüber muss Schalke diskutieren, Hefer steht deshalb zurecht unter Druck. Nun aber anonym ein Feuer zu legen, mitten in einer extremen sportlichen Krise, ist wenig hilfreich – sondern schadet diesem großen Klub.

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