Gelsenkirchen. Ron Schallenberg hat seine Rot-Sperre abgesessen. Doch spielt der Königstransfer des FC Schalke 04 in St. Pauli von Beginn an? Das ist offen.

So schwer es auch für den FC Schalke 04 wiegt, dass im Zweitliga-Spiel beim Kalenderjahr-Primus FC St. Pauli (Samstag, 20.30 Uhr/Sky und Sport 1) die beiden Stammtorhüter Marius Müller und Ralf Fährmann sowie Kapitän Simon Terodde fehlen, eine gute Nachricht gibt es für Trainer Thomas Reis: Sechser Ron Schallenberg, der zuletzt zweimal wegen einer Rot-Sperre aussetzen musste, ist wieder spielberechtigt. Schalkes Königstransfer der zurückliegenden Transferperiode ist topfit. Doch spielt er auch?

Reis gab keine eindeutige Antwort. "Ron hat vorher immer gespielt, aber das ist bei mir nie ein Freibrief. Ich schaue mir das Training an und dann werden wir sehen, wer auflaufen wird. Ich bin aber froh, dass er zurückkehrt und wir eine weitere Alternative im Mittelfeld haben, um den Konkurrenzkampf hervorzuheben", erklärte Reis am Donnerstag.

Wer muss für Schallenberg weichen? Muss überhaupt jemand weichen? Die Übersicht:

Rot-Sperre abgesessen: Ron Schallenberg von Schalke 04.
Rot-Sperre abgesessen: Ron Schallenberg von Schalke 04. © firo

Lino Tempelmann: Er bestritt seiner Meinung nach sein "bestes Spiel" in seiner bisherigen Schalke-Zeit gegen den 1. FC Magdeburg (4:3) - und mit dieser Selbsteinschätzung lag er richtig. Höhepunkt seiner ab der 35. Minute guten Leistung war die Vorlage zum 2:2. St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler lobte Tempelmanns "unfassbar gutes Tempo-Dribbling".

Paul Seguin: Ihn könnte es am ehesten erwischen. Wegen Rückenproblemen konnte er während der Trainingswoche nicht komplett mittrainieren, brach die Einheit am Dienstagvormittag beispielsweise ab. Auch wenn er das 1:2 gegen Magdeburg mit einer Balleroberung am gegnerischen Strafraum einleitete: Gut möglich, dass er auf die Bank muss.

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Assan Ouédraogo: Auf den Zehner können die Schalker kaum verzichten. Er ist technisch der beste Spieler im Kader, selbst St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler fürchtet sich ein wenig vor den Eins-gegen-Eins-Qualitäten des 17-Jährigen, der auch mal drei Spieler locker ausdribbeln könnte. Zuletzt trat Ouédraogo nicht selbst als Torschütze in Erscheinung, aber spielte oft den vorletzten Pass - zum Beispiel vor dem Führungstor in Wehen Wiesbaden (1:1). Gegen Magdeburg holte er den Freistoß vor dem 3:3 heraus und setzte vor dem 4:3 Sebastian Polter in Szene, der den Elfmeter herausholte. Zudem schoss er den Ball an die Latte. Sollte Reis Ouédraogo dennoch auf die Bank setzen, würde wohl Schallenberg auf der Sechs spielen, Tempelmann und Seguin eine Doppel-Acht bilden.

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Ron Schallenberg sitzt auf der Bank: Unwahrscheinlich. Gerade die ersten 35 Minuten im Magdeburg-Spiel offenbarten große Lücken zwischen Offensive und Defensive, die Schalker gaben dem Gegner sehr viel Raum, um schnell nach vorn zu kombinieren. Genau Schallenbergs Aufgabe. Doch klar ist: So unantastbar wie zu Saisonbeginn ist er nicht mehr. Er muss sich steigern, um seinen Platz zu behalten.

Fazit: Schallenberg dürfte von Beginn an spielen, um der zu erwartenden Pauli Offensivwucht einen zweikampfstarken Mittelfeldspieler entgegen zu setzen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er für Seguin ins Team rückt.

So könnte Schalke in St. Pauli spielen

Langer - Brunner, Baumgartl, Kaminski, Ouwejan - Schallenberg, Tempelmann - Ouédraogo - Kabadayi, Polter, Murkin.

Kaderkandidaten für Schalke

Heekeren (Tor), Matriciani, Cissé, Kalas, Seguin, Kozuki, Mohr, Drexler, Idrizi, Topp.

Es fehlen Schalke

Fährmann (Achillessehnen-Beschwerden), Müller (OP nach Sehnenabriss an den Adduktoren), Terodde (muskuläre Probleme an der Wade), Greiml (Kreuzbandriss), Latza (Probleme mit dem Hüftbeuger), Karaman und Lasme (beide Reha nach Muskelfaserrissen)