Essen. Rot-Weiss Essen hat im Niederrheinpokal das Finale erreicht und trifft dort auf Rot-Weiß Oberhausen. RWO möchte keine Neuauflage bei RWE.
Rot-Weiss Essen hat die Pflicht erfüllt. Durch einen glanzlosen 3:1 (2:1)-Sieg gegen den Oberligisten Ratingen 04/19 zog der Drittligist am Mittwochabend ins Finale des Niederrheinpokals ein. Dort wartet wie schon im Vorjahr der Lokalrivale Rot-Weiß Oberhausen. Der Regionalligist hatte sich in der Vorwoche durch ein 3:0 gegen die Sportfreunde Baumberg für das Endspiel qualifiziert. Zur Neuauflage des Finals zwischen RWE und RWO, das die Essener vor einem Jahr mit 2:0 gewannen, kommt es am 25. Mai. Der Sieger ist sicher für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals qualifiziert.
Offen ist noch, wo die Partie stattfinden wird. Nach Informationen dieser Redaktion gibt es aber eine klare Tendenz. Es wird wohl erneut auf eine Austragung des Endspiels im Essener Stadion an der Hafenstraße hinauslaufen. Es ist zu erwarten, dass der Fußballverband Niederrhein diese Entscheidung in den nächsten Tagen verkündet.
RWE gegen RWO: Bessere Vermarktungsmöglichkeiten in Essen
Es gibt einige Gründe für eine Austragung in Essen und die sind vor allem finanzieller Natur. RWO-Vorstandsmitglied Hajo Sommers hatte zuletzt betont, dass die Oberhausener mit einer erneuten Austragung in Essen mehr Geld verdienen könnten. 60 bis 80.000 Euro weniger würde RWO einnehmen, wenn das Spiel im Oberhausener Stadion Niederrhein stattfinden würde. Die Zuschauerkapazität an der Hafenstraße ist höher, es gibt mehr VIP-Plätze und somit auch bessere Vermarktungsmöglichkeiten. „Und die bringen Kohle“, sagte Sommers.
Doch trotz der Aussicht auf eine unabhängig vom Ausgang des Spiels höhere Einnahme wolle RWO darum kämpfen, dass dieses Mal in Oberhausen gespielt wird. Für den Verein, die Stadt und die Fans. Das versichert Sommers gegenüber dieser Redaktion: „Wir verzichten auf die 80.000 Euro, denn wir wollen bei uns spielen. Wir sind jetzt einfach mal dran.“
RWO-Boss Hajo Sommers möchte um Heimspiel in Oberhausen kämpfen
Eine Finale in Essen käme dem FVN entgegen, der zu 20 Prozent an den Einnahmen des Endspiels beteiligt wird. Beide Vereine erhalten je 40 Prozent aus den Erlösen. Geld gibt es freilich auch für den Pokalsieg und die Teilnahme am DFB-Pokal. In der laufenden Saison gab es 215.6000 Euro für die Qualifikation. Dazu kommen die Einnahmen eines weiteren Heimspiels. RWE-Kaderplaner Marcus Steegmann hatte im Gespräch mit dieser Redaktion betont, dass das Budget für die kommende Saison in diesem Fall erhöht werden könne. Ein Heimspiel gegen einen Regionalligisten würde die Chancen für das beste Heimteam der 3. Liga deutlich steigern. Das möchten die Oberhausener dieses Mal verhindern. Im Stadion Niederrhein dürfte sich RWO deutlich mehr ausrechnen.
Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen: Thema Sicherheit spielt wichtige Rolle
Ein weiteres Argument für den Austragungsort Essen ist das Thema Sicherheit. Beim letzten Pokalendspiel zwischen beiden Vereinen in Oberhausen kam es 2018 zu Ausschreitungen. Oberhausener Fans waren auf den Gästeblock zugestürmt, es kam zu tumultartigen Szenen. Im Essener Stadion ist dies leichter zu verhindern. Beim Endspiel im Vorjahr gab es keine besonderen Vorkommnisse.