Essen. Der Elfmeter führte zur Entscheidung: Ulm gewann bei Rot-Weiss Essen. Andreas Wiegel spricht über das Foul – und blickt auf Dresden.

Es lief die 80. Minute, als sich Romario Rösch aufmachten und lossprintete. Andreas Wiegel stoppte ihn mit einer Grätsche - und Schiedsrichter Frank Willenborg gab den Elfmeter. Die RWE-Spieler protestierten, Fans fühlten sich verschaukelt, der Strafstoß ging aber in Ordnung, „Den kann man geben“, so Wiegel über die Szene, die das Topspiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem SSV Ulm 1846 entscheiden sollte - Felix Higl traf vor der West vom Punkt zum 2:0, die Ulmer feierten.

In den entscheidenden zwei Situationen sei sein Team zu unaufmerksam gewesen, befand Rechtsverteidiger Wiegel. Nach einem Einwurf ging der SSV in Führung und dann folgte schließlich seine Grätsche. „Ich wollte den Schuss blocken, der Gegenspieler legt sich in mich hinein. Das müssen wir abstellen und im letzten Drittel konsequenter sein“, führte er aus. Der 32-Jährige gehört seit wenigen Spielen wieder zum Aufgebot, was daran liegt, dass Lucas Brumme verletzt ist und Eric Voufack deshalb hinten links gefragt ist. Brumme könnte bald zurückkehren. Voufack oder Wiegel - einer wird draußen bleiben.

Rot-Weiss Essens Wiegel: „Das muss ich besser machen“

Dass nun ausgerechnet Wiegel in dieser Situation das verhängnisvolle Foul beging, mache ihm nichts aus. „Als Defensivspieler hast du immer eine hohe Verantwortung. Keiner macht das extra und ich mache weiter. Ich bin lange genug dabei, solche Sachen passieren.“ Seine frühe Gelbe Karte hinderte ihn ebenfalls. In der 28. Minute wurde Wiegel für eine Grätsche an der Außenlinie verwarnt. „Danach konnte ich nicht mehr ins Risiko gehen. Es ist ein bisschen schwer, wenn jemand mit hohem Tempo auf dich zukommt. Trotzdem muss ich es besser machen.“

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Ein gebrauchter Tag - durch die Niederlage ist RWE im Rennen um Platz drei zurückgefallen. Die Ulmer haben fünf Punkte Vorsprung. „Es tut sehr, sehr weh“, gab Wiegel zu. „Ich war guter Dinge vor dem Spiel und die erste Halbzeit ging auch an uns. Aber wir sind leider nicht in Führung gegangen.“ Stattdessen hat der SSV gezeigt, „wie man in der dritten Liga mit einfachen Mitteln Spiele gewinnt“.

Rot-Weiss Essen muss jetzt zum nächsten Topteam nach Dresden

Umwerfen werde das die Rot-Weissen nicht, ist sich Wiegel sicher. „Für den Moment tut es weh. Wir werden uns das Spiel anschauen, fünf Punkte sind in zwei Partien aufgeholt. Wenn wir eine Serie starten, glaube ich, dass wir noch einmal in solch eine Situation reinkommen können, vielleicht noch einmal auf den dritten Platz zu springen. Aber wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand.“

Weiter geht es für RWE in Dresden - ein unangenehmes Duell. „Dresden ist sehr heimstark, wir waren auswärts nicht immer die beste Mannschaft“, so Wiegel. Aber: „Niemand rechnet mit uns, wie schon in Regensburg. Wir wollen unseren Fans wieder ein schönes Fest bereiten, der Sonderzug ist ja bereitgestellt.“ Um 14 Uhr wird das Duell am kommenden Samstag im Rudolf-Harbig-Stadion angepfiffen.