Essen. Rot-Weiss Essen verliert das Drittliga-Topspiel gegen Ulm. War es das mit Platz drei? Nein. Das spricht nun für RWE - ein Kommentar.

Man kann nach diesem 0:2 denken, dass es das für Rot-Weiss Essen war mit dem Kampf um die 2. Bundesliga. Wer sich diese 90 Minuten angeschaut hat, der wird nur eine Antwort auf die Frage finden, wer in diesem Topspiel der Aufstiegskandidat war: der Gast. Der SSV Ulm 1846 war besser, hat verdient gewonnen an der Hafenstraße und es wird viele geben, die nicht mehr träumen.

Das ist ja nur verständlich. Als Rot-Weisser ist man Frust gewohnt, da will man nicht zu große Hoffnungen in scheinbar Unmögliches hineinprojizieren. Allerdings gibt es durchaus Gründe, weshalb sich Rot-Weiss Essen doch noch Hoffnung machen darf, diese Saison das ganz Große zu erreichen.

Rot-Weiss Essen: Die Dritte Liga ist einfach verrückt

Fünf Punkte Rückstand bei zwölf ausstehenden Spieltagen: Wenn es eine Liga gibt, in der man diesen Rückstand aufholen kann, ist es die dritte, die von Wochenende zu Wochenende verrückter wird.

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Was war da schon wieder los: Ingolstadt schaffte es nicht, die weit abgeschlagenen Freiburger Breisgau-Bubis zu knacken und verlor daheim 2:3. Und erst der Samstag: Dortmund II fertigte die vormalige Überraschungsmannschaft Verl mit 5:2 ab. Die Ostwestfalen, die im Herbst noch die Hafenstraße gestürmt hatten, wer erinnert sich nicht an das 0:5, sind nur noch Elfter. Preußen Münster siegte 3:0 in Lübeck, ist das beste Drittliga-Team der Rückrunde - und nur noch zwei Punkte hinter Rot-Weiss Essen.

Marvin Obuz und Rot-Weiss Essen haben eine große Chance verpasst.
Marvin Obuz und Rot-Weiss Essen haben eine große Chance verpasst. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Alles wurde getoppt von dem, diese Aussage darf man schon jetzt treffen, Spiel der Saison. Sandhausen lag nach elf Minuten 0:3 gegen Tabellenführer Jahn Regensburg zurück, ehe Unglaubliches folgte: Mit 6:3 gewann Jens Kellers Elf, der ehemalige Schalker mit den schönen Haaren dürfte nun endgültig ergraut sein.

Rot-Weiss Essen trifft jetzt auf Dynamo Dresden

Das Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden am kommenden Sonntag kommt deshalb genau zur richtigen Zeit. Die auswärtschwachen Essener zu Gast bei der Mannschaft, die wohl die höchste individuelle Klasse und den gefürchteten K-Block mit den Wahnsinnigen im Rücken hat - richtig, eigentlich traut ihnen niemand etwas zu. Und das nicht nur in Dresden, sondern nun, nach dem 0:2 gegen Ulm, auch im Saison-Endspurt.

Doch gemach: War es nicht Christoph Dabrowskis Mannschaft, die entgegen aller Prognosen Regensburg mit 3:1 schlug? Die viele Statisiken, Zahlen und Daten widerlegt? Wer hat keinen Druck mehr und nichts zu verlieren? Also, liebe Rot-Weissen, noch ist nichts entschieden.