Dortmund. . Rot-Weiss Essen siegt vor über 17.000 Zuschauern bei Borussia Dortmund II mit 2:1. 7000 mitgereiste RWE-Anhänger sorgen für Stimmung.

Wundertüte in Rot-Weiss: Knapp eine Woche nach dem kollektiven Systemausfall beim 0:5 gegen den SC Verl zogen sich die Spieler von RWE am eigenen Schopf aus dem Sumpf und siegten verdient beim Nachbarn BVB U23 mit 2:1 (1:0). Damit dürfte erst einmal wieder etwas Ruhe einkehren an der Hafenstraße.

Die Partie zwischen BVB-U23 und Rot-Weiss Essen zum Nachlesen im Live-Ticker:

BVB - RWE

RWE-Trainer Christoph Dabrowski hatte seine Anfangself an wenigen Stellen geändert, aber dafür prägnant: Lukas Brumme rückte wieder nach hinten links, in der Innenverteidigung durfte neben dem gesetzten Rios Alonso der in den letzten Wochen in der Versenkung verschwundene Mustafa Kourouma ran. Und im Sturmzentrum bekam wie vorher schon leicht angedeutet Leonardo Vonic seine Chance von Beginn an.

Nach einer Anfangsphase, die den BVB leicht im Vorteil sah, bekam das Spiel der Essener immer mehr Sicherheit. Vom Dreh- und Angelpunkt Vinko Sapina kam man spielerisch in die gegnerische Hälfte, wo ein diesmal besonders spielfreudiger Isi Young die ersten Akzente setzte. Nachdem man sich vorsichtig ans Dortmunder Tor herangetastet hatte, bekam Cedric Harenbrock die erste Einschusschance: Vonic hatte den Ball gut abgeschirmt und zurückgelegt, doch Harenbrocks Schuss (8.) wurde geblockt.

RWE-Torjubel nach dem 2:1 durch Torben Müsel (rechts). Mustafa Kourouma erzielte den Kopfball zur 1:0-Führung.
RWE-Torjubel nach dem 2:1 durch Torben Müsel (rechts). Mustafa Kourouma erzielte den Kopfball zur 1:0-Führung. © Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services

Die Gastgeber kamen in der Folgezeit nur sporadisch nach vorne, dann aber gefährlich: Bei einer weiten Flanke kam Justin Butler am kurzen Eck zum Abschluss, das Bein von Rios Alonso lenkte den Schuss so gerade noch neben den Pfosten. Der Dortmunder verletzte sich in dieser Szene und musste runter.

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Ansonsten hatten die Essener wirklich alles im Griff. Als Young einen Freistoß blitzschnell ausführte und Harenbrock auf links durchging, traf Vonic bei seiner Direktabnahme aus drei Metern nur BVB Keeper Lotka (26.). Aber die Führung war nur aufgeschoben und längst fällig. Vier Minuten später: Ecke Eric Voufack und der bullige Kourouma wuchtete den Kopfball unter die Latte: 1:0 (30.) – der Jubel unter den 7000 Essener Fans war grenzenlos.

Den Dortmundern, als konterstarke Mannschaft gerühmt, fiel in der Folgezeit wenig ein. Und fast hätte es das 2:0 für RWE direkt vor der Pause gegeben: Nach Ecke von Brumme kam Rios Alonso aus acht Metern zum Abschluss, doch Ayman Azhil rettete auf der Linie dem BVB den knappen Rückstand in die Pause.

Anhänger von Rot-Weiss Essen zünden Pyrotechnik beim Duell gegen Borussia Dortmund II.
Anhänger von Rot-Weiss Essen zünden Pyrotechnik beim Duell gegen Borussia Dortmund II. © Justus Heinisch

Nach dem Wechsel sah man erst mal nichts: Die RWE-Fans hatten die kleine Pyroshow abgebrannt und das Stadion eingenebelt. Als wieder klare Sicht war, behielt Schiedsrichterin Riem Hussein den Durchblick: Im Zweikampf mit Julian Hettwer traf Kourouma im Strafraum Bein und Ball – Strafstoß! Falko Michel trat an und verwandelte humorlos und flach ins linke Eck: 1:1 (56.).

Aber die Köpfe der Essener gingen nicht nach unten, man schüttelte sich kurz und gab nur zwei Minuten später die Antwort: Brumme ging auf links durch flankte, in der Mitte kam Torben Müsel angerauscht und wuchtete die Kugel in die Maschen: 1:2 (58.) – die rot-weisse Welt war wieder in Ordnung.

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RWE-Abwehr muss sich gegen BVB behaupten

Die Gastgeber waren nun insgesamt energischer, die RWE-Abwehr bekam in der Folgezeit mehr zu tun. Aber auch RWE setzte, über Brumme und Young, immer wieder Nadelstiche. Kouroumas Kopfball nach Brumme-Ecke strich knapp vorbei (66.). Fünf Minuten später ließ Vonic die Entscheidung liegen: Nach Vorbereitung von Müsel und Harenbrock kam er aus 12 Metern frei zum Abschluss, doch genau auf Keeper Lotka. Da fehlte die Kaltschnäuzigkeit.

Seine letzte auffällige Aktion, für ihn kam nach 75 Minuten der fleischgewordene Unruheherd Ron Berlinski. Aber es war Sapina (84.), der nach weiter Flanke von Brumme das 3:1 auf dem Schädel hatte – knapp daneben. Aber es reichte auch so!

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