Essen. Volle Hafenstraße, kalter Sportpark – welch Kontrast. Rot-Weiss Essens Englische Woche ist hart, der nächste Dreier soll aber in unbedingt her.

Eigentlich schade: Da schlägt man den Tabellenführer, die große SG Dynamo, feiert ein rauschendes Fest an der Hafenstraße und kann es kaum genießen. Denn schon knappe 75 Stunden später geht es bei der SpVgg Unterhaching weiter.

Für Rot-Weiss Essen wird es eine Umstellung. Volles Haus, klasse Stimmung, Sonnenschein am Sonntag – und am Mittwoch das Duell beim Aufsteiger aus dem Münchner Vorort, in dem am Mittwochabend knackige Temperaturen um 10 Grad herum erwartet werden. Rund 450 Fans werden RWE in den Sportpark begleiten, schon beachtlich unter der Woche in der Oktoberfestzeit. Sie hoffen, dass ihre Mannschaft den Dresden-Dreier vergoldet.

Rot-Weiss Essen: „Wir müssen hellwach sein“

Genau dieses Ziel gibt Christoph Dabrowski aus. „Es wird entscheidend sein“, sagt der Trainer, „dass wir am Mittwoch vom Kopf her da sind. Wir müssen von der ersten Minute an hellwach und aggressiv sein.“ Den Gegner sollte man aber bloß nicht unterschätzen, dabei besteht genau diese Gefahr.

Lange überlegten die Hachinger, ob sie überhaupt in die Dritte Liga aufsteigen möchten. Sie setzten sich in der Relegation gegen Energie Cottbus durch, um dann den Coach zu verlieren. Sandro Wagner ist inzwischen Assistent bei der DFB-Elf. Zugänge kamen im Sommer kaum. Der Sportdirektor ist: Markus Schwabl, Rechtsverteidiger und Sohn vom Präsidenten Manni. Klingt alles beschaulich, allerdings: Die SpVgg hat erst einmal verloren und elf Punkte geholt – nur einen weniger als RWE.

„Das kommt nicht von ungefähr“, meint Dabrowski. „Sie haben viele ältere, erfahrene Spieler, aber auch junge und hungrige. Sie sind zusammengewachsen.“ Ohne Risiko und klar sei ihre Spielweise, und emotional. „Am Mittwoch geht es um harte Arbeit und um Demut. Wir dürfen nicht auf einer Wolke schweben“, schaltet Dabrowski vorausschauend die Warnblinker an.

Über 450 Fans folgen Rot-Weiss Essen nach Unterhaching.
Über 450 Fans folgen Rot-Weiss Essen nach Unterhaching. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Rot-Weiss Essen: Änderungen in der Startelf sind möglich

Aber muss er das überhaupt? Wirkte seine Mannschaft abgehoben nach dem Erfolg gegen Dresden? „Wir uns ich können das alles sehr gut einordnen“, verneint Dabrowski. Kaum habe das Team über den Sieg gesprochen. Der Blick ging schnurstracks nach vorne.

Die Regeneration steht derzeit im Vordergrund. Viel kann man in einer Englischen Woche sowieso nicht machen. Neben den Langzeitverletzten Thomas Eisfeld und Ekin Celebi könnte Björn Rother, der gegen Dynamo einen Schlag auf die Wade bekam, ausfallen. Isaiah Young ist hingegen fit. „Er hat wieder mittrainiert und hatte keine Probleme mehr, keine Sichteinschränkungen.“ Einen Kaderplatz hat er sicher.

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Welche Startelf Dabrowski auf den Platz schicken wird? Eine Frage, die noch offener ist als sonst. Sonntag, Mittwoch, Samstag: Der Spielplan ist eng getaktet und meint es nicht gut mit Rot-Weiss. Zudem spielte RWE gegen Dresden in der ersten Hälfte mit der bewährten Viererkette, nach der Pause mit einer Dreier-/Fünferkette – Zweiteres funktionierte deutlich besser. Ob es diesmal von Beginn an darauf hinausläuft?

Dabrowski lobt Voelcke und Voufack

Beide Varianten seien denkbar, erklärt der Trainer. Die Grundordnung müsse zu den Spielern und zum Gegner passen. Möglich sei auch, dass dieselbe Elf startet. „Aber es geht auch mal darum, einen Impuls in der Frische zu setzen oder einen, der extrem an der ersten Elf kratzt, ins Boot zu holen und so die Gruppendynamik zu stärken.“

Das ist am Sonntag schon mal gelungen: Eric Voufack und Sascha Voelcke, zwei Jungspunde, die bislang nicht zum ersten Aufgebot gehörten, kamen ins Spiel und setzten als Außenverteidiger starke Impulse. Ein Lob gibt’s vom Trainer. „Sie sind hungrig und wollen die nächsten Schritte gehen.“

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