Essen. Rot-Weiss Essen sorgte mit dem 3:1 über Spitzenreiter Dynamo Dresden für eine handfeste Überraschung. Darum ist sie ein Spiegelbild der 3. Liga.
Hallo Phrase: „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen.“ Man sieht es Woche für Woche und kann es in der Tabellen nachlesen: Zwei Punkte sind es für RWE bis Rang drei, vier bis zum Abstiegsplatz. Es ist ein zähes, unberechenbares Ringen - Spieltag für Spieltag. Tippen? Man kann sein Taschengeld besser anlegen.
So abgedroschen der Spruch auch sein mag, an der Hafenstraße erlebte er eine erfrischende Aktualität. Rot-Weiss Essen schickte den favorisierten Spitzenreiter Dynamo Dresden mit 3:1 nach Hause. Respekt. Es war eine reife Leistung der Gastgeber, ein nicht unverdienter Erfolg, weil Einsatz, taktische Disziplin und Leidenschaft stimmten. Aber machen wir uns nichts vor: Es war auch eine Menge Glück dabei. Das kann man sich erarbeiten, heißt es. Wer das Spiel nicht gesehen hat, sollte aus dem klaren Ergebnis nicht den falschen Schluss ziehen.
Vieles ist ganz im Sinne von Rot-Weiss Essen gelaufen
Manchmal läuft es, manchmal auch schief. Die Spieler in schwarz-gelb trotteten geschlagen in die Kabine und wähnten sich im falschen Film. Was ist denn hier passiert? Sie hatten über weite Strecken gut und selbstbewusst aufgespielt, hatten gefühlt 90 Prozent Ballbesitz und genug Chancen. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht“, betonte Dynamo-Trainer Markus Anfang. Nur Dresden hat bei aller Qualität auf dem Rasen das Tor nicht getroffen. RWE hat es ja selbst schon erlebt: Überwältigende Dominanz gegen Regensburg, am Ende hieß es 0:0.
Alle Brennpunkte zum 3:1 von Rot-Weiss Essen
- Schiri-Frust bei Dynamo nach Pleite bei RWE.
- Tor und Monstergrätsche: Note 1,5 für Götze.
- Zum Nachlesen: So holt RWE den Heimsieg.
Natürlich ist das frustrierend. Zumal noch andere Dinge an diesem Tag gegen Dresden liefen. Der Rot-Weisse Vinko Sapina hätte für sein Foul kurz vor der Halbzeit Rot sehen können. Beim 2:0 durch Felix Bastians wurde eine klare Abseitsstellung von Passgeber Berlinski übersehen. Der Linienrichter habe gegenüber Markus Anfang zugeben, dass er kurz abgelenkt gewesen sei, heißt es.
Dynamo Dresden: Markus Anfang zeigt Größe
Der Dynamo-Trainer zeigte später Größe: Das komme vor, Fehler seien menschlich, räumte er besonnen ein ohne bösen Unterton. Und er wolle auch die Leistung des Gegners damit nicht schmälern. Dazu besteht auch überhaupt keine Veranlassung.