Freiburg. Neuzugang bei RWE musste nach 70 Minuten in Freiburg verletzt vom Platz. Am kommenden Freitag gibt es ein Testspiel gegen einen Regionalligisten.

Christoph Dabrowski gab sein (vor)letztes Hemd: Als er beim Abgang im Dreisamstadion um sein schwarzes Poloshirt gebeten wurde, verschwand der RWE-Coach kurz in der Kabine, um nicht draußen blank ziehen zu müssen und um mit einem frischen wiederzukehren. Große Ausbeute also für Ron Zander, dem glücklichen Neubesitzer.

RWE: Trübsal der Anfangsphase ist verschwunden

Aber nicht nur für den Bruder des in Essen bestens bekannten Nils Zander, der einst sein Glück bei Manchester City versuchte, hatte sich der Ausflug in den Breisgau gelohnt. Die U23 des SC Freiburg scheint den Rot-Weissen zu liegen, nach dem 2:0-Auswärtssieg beim Bundesliga-Nachwuchs bleiben die Essener gegen das Team von Thomas Stamm in nunmehr drei Partien ohne Gegentor.

Und die drei Punkte katapultieren die Essener auf den sechsten Tabellenplatz, keine Spur mehr vom Trübsal in der Saison-Anfangsphase, als man noch vor einer Woche das Festsetzen in unteren Tabellenregionen befürchten musste. „Es war gerade in der ersten Halbzeit eine sehr intensive Partie, die von beiden Mannschaften sehr offen gestaltet wurde“, analysierte Trainer Dabrowski im Anschluss.

Harenbrocks Tor war der Dosenöffner

Dabei hatten die Gäste schon in den ersten 45 Minuten viel mehr Spielanteile, mit den schon üblichen Abschlussproblemen, als man zu zaghaft vor dem gegnerischen Tor agierte. „Das war auch das Thema in der Halbzeit, das wir danach viel mutiger auftreten wollten“, bekannte Cedric Harenbrock, der Schütze des wichtigen Führungstreffers. „Wir wollten einen Tick mehr Zug nach vorne und mehr Dynamik entwickeln. Ja, und das 1:0 war dann der Dosenöffner“, so Dabrowski.

Der Steckpass von Vinko Sapina auf den durchstartenden Harenbrock, mitten durch die Freiburger Abwehr, war alleine das Eintrittsgeld wert. Nichts Ungewöhnliches für den Sechser im RWE-Trikot, der eher mit Balleroberung und Raumverengung im Mittelfeld beschäftigt ist. „Den Zehner hab ich in der Jugend eigentlich ständig gespielt, bis ich dann zu groß wurde“, bekannte Sapina seine Offensiv-Qualitäten aus der Vergangenheit.

Mehr News zu Rot-Weiss Essen

Das wichtige 1:0 der Rot-Weissen ließ die Zuversicht bei den Freiburgern im brütend heißen Stadion immer mehr schwinden, weil die Essener auch in puncto Fitness in der Folgezeit keinen Deut nachließen und geschickt ein wenig das Tempo aus dem Spiel nahmen. „Insgesamt eine reife Leistung, wir haben diszipliniert gespielt, nicht viel zugelassen und in den richtigen Momenten zugeschlagen“, freute sich der RWE-Coach. Kurz vor Schluss leitete Ron Berlinski, der sich immer mehr zum Edeljoker entwickelt, mit einer unmöglichen Aktion die Entscheidung ein: Sein Pressschlag mit Ersatzkeeper Mack geriet zur stadionhohen Kerze, die Situation schien im Anschluss schon vergeben, als Marvin Obuz doch noch die Lücke im langen Eck fand.

Rot-Weiss Essen: Lucas Brumme hat nur eine Prellung davongetragen

Mit großer Ruhe können Mannschaft und Trainer nun in die Länderspielpause gehen, am Freitag findet, um die Pause nicht zu lang werden zu lassen, ein Testspiel gegen „Vincents Buben“, die U23 der TSG Hoffenheim auf halber Strecke in Sinzig statt. Bis zum nächsten Heimspiel am 16. September gegen Jahn Regensburg sollte auch Lucas Brumme wieder fit sein, der nach 70 Minuten nach einem Zweikampf im eigenen Strafraum gleich seine Auswechselung signalisierte.

„Ich weiß noch nichts Genaues, aber es scheint nichts Wildes zu sein“, so Dabrowskis erster Kommentar. Tags darauf konnte Sportdirektor Christian Flüthmann Entwarnung geben: „Er hat einen Schlag auf das Knie bekommen; eine Prellung, möglicherweise mit Bluterguss. Zum Glück ist es nicht seine alte Knieverletzung.“

Alle News und Hintergründe bei Rot-Weiss Essen.