Essen. Der neue Rasen von Rot-Weiss Essen ist in einem katastrophalen Zustand. Zwei Spieler verletzten sich am Sonntag deshalb möglicherweise.

Es sollte alles besser werden im Stadion an der Hafenstraße. In der Sommerpause hatte Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen den Stadion-Rasen mit viel Aufwand ausgetauscht und dabei auf eine andere Strategie gesetzt. Statt Rollrasen zu verlegen, wurde der Rasen gesäht. Das Resultat ist bisher ein einziges Desaster.

Rot-Weiss Essen: Erneute Kritik am neuen Rasen

Schon im Pokalspiel gegen den Hamburger SV monierten die RWE-Spieler Felix Bastians und Jakob Golz, dass das neue Geläuf nur schwer bespielbar sei. Der Rasen ist offenbar noch nicht richtig zusammengewachsen. Das wurde auch im ersten Liga-Heimspiel am Sonntagabend gegen Erzgebirge Aue (1:1) deutlich. An vielen Stellen lösten sich größere Stücke des Rasens, das Geläuf ist aktuell in einem grauenhaften Zustand.

Rot-Weiss Essen und Ergebirge Aue liefern sich ein intensives Spiel - auf einem katastrophalen Rasen.
Rot-Weiss Essen und Ergebirge Aue liefern sich ein intensives Spiel - auf einem katastrophalen Rasen. © ffs | Thorsten Tillmann

Aue-Spieler Linus Rosenlöcher musste das auf eine sehr schmerzhafte Art und Weise erfahren. In der 37. Minute blieb er im Rasen hängen und musste anschließend mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden. Rosenlöcher hielt sich das Knie. Von den Tribünen gab es Applaus, eine faire Geste der Essener Anhänger. Der 22-jährige Rosenlöcher verließ das Stadion an der Hafenstraße anschließend auf Krücken. Ihm könnte eine schwere Kreuzband-Verletzung drohen.

"Leider hat sich der Spieler aufgrund der Platzverhältnisse verletzt", sagte Aue-Trainer Pavel Dotchev. "Das macht das Spiel kaputt. Wenn der Platz in einem besseren Zustand gewesen wäre, dann hätten wir auch eine höhere Qualität gesehen. Ich möchte aber keine Kritik aussprechen, weil mir das auch nicht zusteht."

Kritik an Rot-Weiss Essen: "Der Rasen ist katastrophal"

Christian Straßburger, der die Partie bei Magenta Sport kommentierte, fand deutliche Worte für den Zustand des RWE-Rasens. "Um Gottes Willen, da ist gar nichts angewachsen. Der Rasen ist katastrophal." Zuvor hatte er bereits über das neue Geläuf gespottet: "Da muss mal jemand ran, der sich damit auskennt." Ein vernichtendes Urteil für den Greenkeeper des Vereins.

Kommentar: Rot-Weiss Essen - Rasen an der Hafenstraße wird zum Problem

In der 63. Minute erwischte es auch einen Spieler der Gastgeber. RWE-Kapitän Felix Bastians spürte ein Ziehen im Adduktoren-Bereich, wie RWE-Trainer Christoph Dabrowski nach dem Spiel bestätigte. Eine Folge des Rasens? Bei Bastians Abgang konnte man deutlich das Wort „Scheißplatz“ von seinen Lippen lesen.

Rot-Weiss Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig bezog in der Halbzeit des Spiels bei Magenta Sport Stellung zu den Problemen. "Ich bin kein Gärtner. Darüber müssen wir aber nochmal reden, das werden wir uns genauer anschauen. Dieses Thema haben wir in dieser Woche auf der Agenda."

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