Halle. Rot-Weiss Essen verliert 1:2 beim HFC, zeigt aber gute Ansätze. Ein Kommentar: Was sich ändern muss, damit der HSV nicht die Hafenstraße stürmt.

Zweiter Saisonstart in Liga Drei, wieder mit einer Niederlage, doch diese beiden Spiele sind nicht miteinander zu vergleichen: Stand den Fans nach dem 1:5-Heimauftakt in der Vorsaison gegen SV Elversberg das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, so spendeten die Mitgereisten nach Sachsen-Anhalt ihrer Mannschaft nach der unverdienten 1:2-Niederlage beim Halleschen FC dankbaren Applaus.

Da war schon eine Menge Spielpech mit von der Partie, dass Rot-Weiss die Heimreise ohne den (mindestens) verdienten Punkt antreten musste. Trainer Christoph Dabrowski hat wohl auch nicht geahnt, dass seine Worte tags zuvor auf der Pressekonferenz so schnell in Taten umgesetzt werden würden: In der Dritten Liga, so der RWE-Coach, käme es darauf an, aus wenigen Chancen viel zu machen. Wie wahr. Die Hallenser machten es brutal vor.

Rot-Weiss Essen: Frühes 0:1 beim Halleschen FC

Die Essener genau umgekehrt: Aus vielen Chancen einfach zu wenig, das altbekannte Lied, das schon im letzten Jahr an jeder Ecke der Hafenstraße gepfiffen wurde. Und dennoch verließ der RWE-Tross das Leuna-Chemie-Stadion mit einem guten Gefühl, lässt sich auf dieser Leistung durchaus aufbauen.

Brennpunkte zum 1:2 in Halle:

Die Mannschaft ist dynamischer geworden im Vergleich zur Vorsaison, hält körperlich schwer dagegen und zeigte auch nach dem 0:2-Pausenrückstand ein großes Kämpferherz. Und sie hat an Qualität dazu gewonnen: Mit Vinko Sapina ist eine natürliche Autorität hinzu gekommen, die wie selbstverständlich das Spiel im Mittelfeld an sich riss und die Mitspieler auf Außen immer wieder in die Tiefe schickte.

Auch die Neuzugänge Lucas Brumme und Marvin Obuz überzeugen in jeder Phase mit ihrer Ballsicherheit. Daneben blüht zum Beispiel einer wie Torben Müsel endlich wieder auf. Aber – auch das zeigte das erste Spiel in aller Deutlichkeit: RWE fehlt weiterhin ein Knipser. Moussa Doumbouya wird nie und nimmer ein Stoßstürmer und Ron Berlinski bleibt der Mann für die gepflegte Aneckerei.

Lesen Sie hier: 1:2 in Halle – so lief das RWE-Spiel.

So werden dann Fehler in der Abwehr bitter bestraft. Am unglücklichsten darüber selbstverständlich Thomas Eisfeld, der den Blitzrückstand natürlich auf seine Kappe nahm, Foulspiel hin oder her. Trotzdem will Trainer Dabrowski am Dreiecksspiel in der Abwehr festhalten, auch wenn der Gegner dermaßen presst.

Was am kommenden Wochenende im Pokalspiel gegen sturmstarke HSVer zwingend besser gelingen muss, sonst könnte es einen bitteren Sonntagabend geben.

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