Essen. Rot-Weiss Essen schlägt Adler Union klar. Während Dabrowski um Kaiser bangt, sieht Cornelissen noch Arbeit auf Frintrop zukommen. Die Stimmen.
Fast hätte der Außenseiter noch getroffen. Elias Brechmann scheiterte wenige Minuten vor dem Abpfiff an Rot-Weiss Essens Torwart Ole Springer. „Das Tor hätten wir unheimlich gerne mitgenommen. Dann hätte ich auch sagen können, dass wir die zweite Halbzeit nur 1:2 verloren haben“, sagte Marcel Cornelissen und lachte. So blieb’s beim 0:6 (0:4) aus Sicht des Oberliga-Aufsteigers Adler Union Frintrop gegen den Drittligisten.
Vieles habe sein Team gut gemacht, so Trainer Cornelissen, dabei hatte er zunächst Schlimmes befürchtet: „Nach 20 Minuten habe ich gedacht, wir spielen das erste Mal Fußball. Das war echt nicht gut.“ RWE führte nach gut einer Viertelstunde schon 2:0 nach Toren von Lucas Brumme und Ron Berlinski. Die Mannschaft legte eine Spielfreude an den Tag, wie sie in dieser Saisonvorbereitung noch nicht zu sehen war.
Rot-Weiss Essen startet stark in die Halbzeiten gegen Frintrop
Aber es wurde besser für den Außenseiter, wenngleich RWE zwei weitere Treffer nachlegte. Marvin Obuz und Cedri Harenbrock trafen. Die Frintroper hatten sich zusehends ins Spiel eingefunden, ehe es nach dem Seitenwechsel wieder ungemütlich für sie wurde. Stark kam RWE aus der Kabine.
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Ein Lob gab es dafür von Trainer Christoph Dabrowski. „Viele gute Offensivaktionen und gute Abläufe“ erkannte der Trainer, der weitere Tore von Torben Müsel und Isaiah Young beklatschen durfte. „Es war eine gute Einheit in Form eines Spiels. In der zweiten Hälfte hätten wir mehr Tore schießen können, aber die Spielfreude war da. Der Gegner stand tief, dann wurde es etwas zäh“, befand er.
Bangen muss Rot-Weiss um Nils Kaiser, der verletzt ausgewechselt wurde. Das sah nicht gut aus. „Das ist ärgerlich.“ Ansonsten seien alle gut durchgekommen, so Dabrowski – auch bei den Frintropern war das der Fall.News und Infos zu Rot-Weiss Essen:
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„Das Ergebnis“, sagte Cornelissen, „kann ich gut verkaufen.“ Bei weiteren Gegentoren wäre das schwer geworden, vor allem wegen des eigenen Selbstverständnisses. Konditionell präsentierte sich der Neu-Oberligist in guter Form, „gerade wenn man sieht, wie viele Meter wir gemacht haben“.
Cornelissens Fazit: „Mit einigen Sachen war ich einverstanden, mit einigen nicht. Wir müssen Abstriche machen, die Kulisse war groß und wir haben auf Rasen gespielt – aber wir haben zu viel gegen den Raum, zu wenig gegen den Ball gearbeitet.“ Die Abstände zum Gegner seien zu groß gewesen. „Daran müssen wir arbeiten, denn in der Liga sind wir immer der Außenseiter. Wir brauchen mit dem Ball mehr Selbstvertrauen, wir hatten zu viele leichte Fehler.“ Mit dem ganzen Drumherum sei es allerdings ein klasse Abend für den Klub gewesen – 2500 Zuschauer, das ist eine Hausnummer.
RWE testet gegen den SC Verl
Zweieinhalb Wochen bleiben Adler Union bis zum Saisonstart, RWE ist eine Woche früher dran. Die Generalprobe vor dem Drittliga-Auftakt steigt an diesem Samstag: Test beim SC Verl. „Es wird interessant, gegen einen Mitkonkurrenten zu sehen, wo man steht“, so Dabrowski. 120 Minuten wird gekickt. „Der ein oder andere wird 75 oder 90 Minuten spielen“, kündigte er an.