Halle. Rot-Weiss Essen hat Chancen, trifft aber nicht. Vielleicht gibt es ein Endspiel. „Die Stimmung wird nicht gut sein“, glaubt Simon Engelmann.
Er gehört zu den erfahrensten Spielern in der Mannschaft und er war ratlos. „Ich weiß auch nicht“, sagte Simon Engelmann nach der 0:2 (0:1)-Niederlage beim Halleschen FC, „wie das Ergebnis zustande gekommen ist.“ Der 34-Jährige ergänzte: „Es ist brutal. Der Gegner weiß glaube ich selbst nicht, wie er hier 2:0 gewonnen hat.“
Rot-Weiss Essen taumelt. Durch die Niederlage hat sich Halle an den Rot-Weissen vorbeigeschoben und sie auf den letzten Nichtabstiegsplatz verdrängt. Dabei waren Chancen da, Essen war besser als beim vorangegangenen Auswärtsspiel in Meppen, das ebenfalls 0:2 verloren ging. „Wir wussten alle, dass wir so nicht mehr auftreten dürfen, dass das einfach nicht geht“, sagte Engelmann.
Rot-Weiss Essen hat die Chancen, Halle trifft
Felix Herzenbruchs Versuch nach dem Eckball, Thomas Eisfelds Solo durch die komplette HFC-Defensive, das waren die größten Möglichkeiten in Hälfte eins. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel folgte eine schöne Kombination, die Lawrence Ennali nicht im Tor unterbrachte. Torben Müsel ließ zudem eine Großchance aus sechs Metern Torentfernung aus – da lag RWE bereits 0:2 zurück.
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Oguzhan Kefkir klärte auf der Linie und schoss Felix Herzenbruch an. Der Ball prallte von „Herze“ ins eigene Tor (40. Minute). Beim zweiten Gegentor griff Jakob Golz daneben, Andor Bolykis Kopfball ging rein (75. Minute).
„Wir haben die klarsten Dinger zum Ausgleich. Das ist über eine ganze Saison gesehen nicht immer nur Pech“, meinte Engelmann. „Aber wenn du solche Eier-Gegentore bekommst, musst du dich nicht beschweren, dass du noch zittern musst.“
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Ja, die Essener müssen noch zittern. Holt der VfB Oldenburg an diesem Sonntag drei Punkte, fällt die Entscheidung um den Klassenerhalt am letzten Spieltag. RWE hätte dann ein Endspiel, die Tordifferenz würde womöglich entscheiden, wie in der Vorsaison. Damals ging es gut aus, Rot-Weiss stieg aufgrund der besseren Tordifferenz auf, nicht Preußen Münster. Solch ein Herzschlagfinale „wollte jeder verhindern“, betonte Engelmann: „Das ist ein Scheiß-Gefühl“.
Rot-Weiss Essen wollte ein Endspiel verhindern
Der Gang vor den Gästeblock war in Halle ein schwerer. „Dabrowski raus“-Rufe setzte es, aber auch aufmunternde Gesänge. 41 Punkte hat RWE, genauso viele wie der HFC – und doch feierten die Hallenser den Sieg wie den Klassenerhalt.
Für Christoph Dabrowski war der Heim-Support mitentscheidend. „Man hat gesehen, was es ausmacht, wenn die Zuschauer die Mannschaft tragen und eine gute Energie rüberbringen“, sagte der Trainer und schob nach: „Klar gehört die Mannschaft dazu, aber das war hier spürbar. Auch wenn Halle in der ein oder anderen Phase Glück hatte, war es ein Faktor, dass sie es gemeinsam mit den Zuschauern erzwungen haben. Das wünschen wir uns natürlich auch.“
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Dass die Atmosphäre im möglichen Endspiel gegen den SC Verl an der Hafenstraße ausgelassen sein wird, das glaubt Simon Engelmann aber nicht. „Die Stimmung wird nicht gut sein. Das müssen wir ausblenden“, so die Essener Legende, und weiter: „Wir müssen die Köpfe wieder hochbekommen und nächste Woche alles investieren.“ Egal, ob es ein Endspiel ist oder nicht.
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