Halle. Rot-Weiss Essen hat den vorzeitigen Klassenerhalt erneut verpasst. Beim Halleschen FC gab es mal wieder eine Niederlage. 0:2 hieß es am Ende.
Wie wichtig diese Partie für beide Klubs war? Da reichte nur ein Blick auf die Kulisse. Eine Choreographie über sämtliche Tribünen hatten Fans des Halleschen FC zum Anpfiff vorbereitet. Freie Plätze gab es kaum, auch der Gästeblock war gut gefüllt. Die Zuschauer sollten ein munteres Spielchen sehen.
Lediglich Simon Engelmann rutschte für den verletzten Ron Berlinski in die Startelf von Rot-Weiss Essen, ansonsten vertraute Christoph Dabrowski der Elf aus dem Remis gegen 1860. Mutig, mit Felix Götze und Thomas Eisfeld als Doppelsechs zu beginnen. Dem defensivstarken Björn Rother blieb ein Platz auf der Bank.
Rot-Weiss Essen lässt die ersten Chancen liegen
Mutig, so ließ sich auch der Auftritt von Dabrowskis Mannschaft bezeichnen. Die erste Chance gehörte den Gästen. Cedric Harenbrock verlängerte einen Eckball zu Felix Herzenbruch. Sein Versuch wurde im letzten Moment geklärt (dritte Minute). Rot-Weiss griff den HFC ab der Mittellinie an, die Hausherren selbst gingen volles Rohr vorne drauf und brachten die Essener Defensive damit arg in Bedrängnis.
Bangen Blickes schaute Dabrowski in Minute acht aufs Feld. José-Enrique Rios Alonso hielt sich den Knöchel und musste ausgewechselt werden. Er humpelte bandagiert vom Feld. Einzige Alternative: Mustafa Kourouma. Das Talent kam rein, welch Feuertaufe.
Slapstick-Eigentor von Felix Herzenbruch
RWE machte das gut, das war eine viel, viel bessere Leistung als beim vergangenen Auswärtsspiel in Meppen. Chancen waren da, beispielsweise durch Isi Young (14.). Halle riskierte mehr und schlug viele Flanken in den Sechszehner, die fanden jedoch selten einen Abnehmer. Timur Gayret versuchte es mit einem direkten Freistoß (24.). Sein Versuch ging knapp daneben, genauso wie Thomas Eisfelds Schuss kurze Zeit später.
Die Nervosität stieg bei den Hallensern, sie brauchten drei Punkte dringender. Die Chemiker rieben sich an den Schiedsrichter-Entscheidungen auf. Das alles kam den Essenern entgegen – und trotzdem gingen sie in Rückstand: Flanke von rechts, Oguzhan Kefkir klärte auf der Linie und traf Felix Herzenbruch. Vom Capitano prallte der Ball ins eigene Tor ab (40.). Ein Murmeltor sondergleichen, reichlich bitter: Jetzt war Essen gefordert.
Ganz gefährlich wurde eine Plechaty-Flanke, die Jonas Nietfeld fast ins eigene Tor klärte (55.). Die anschließende Ecke lieferte den Beweis, dass die Rot-Weissen durchaus kombinieren können. Doppelpässe, Chipbälle; das war schön anzusehen, immer aber bekam ein Hallenser seinen Fuß dazwischen. Souverän agierte der HFC nicht, aber RWE fehlte die Effektivität, um das auszunutzen.
Bolyki lässt Halles Kurve beben
Wenig kam in den Folgeminuten, es wurde Zeit für eine Schlussoffensive. Christoph Dabrowski wechselte Thomas Eisfeld, der hatte gut Meter gemacht, aus, Torben Müsel kam rein. Und nur Augenblicke später klingelte es, aber auf der anderen Seite: Andor Bolyki ließ die HFC-Kurve beben (75.).
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Young hatte noch eine gute Kopfballchance, Müsel einen gefährlichen Abschluss, sonst gab’s keine Möglichkeiten mehr – RWE muss auf den FSV Zwickau hoffen. Holt der an diesem Sonntag mindestens einen Punkt gegen den VfB Oldenburg, wäre Essen gerettet. Gewinnt Oldenburg hingegen, gibt es einen Nervenkrimi am letzten Spieltag.
RWE: Golz – Plechaty, Rios Alonso (Kourouma), Herzenbruch, Kefkir, Götze (Rother), Eisfeld (Müsel), Ennali (Holzweiler), Harenbrock, Young, Engelmann
Tore: 1:0 Herzenbruch (40. Minute, Eigentor), 2:0 Bolyki (76.).
Zuschauer: 12.773.