Essen. Rot-Weiss Essen bleibt Drittligist - dank des Patzers des VfB Oldenburg. Dass RWE jetzt den Kader rigoros umbaut, ist unumgänglich. Ein Kommentar
Die Szenen, die sich nach Abpfiff in Halle abspielten, waren schon erstaunlich. Gemeinsam mit den Fans feierte der HFC das 2:0 über Rot-Weiss Essen. Das fühlte sich an wie der Klassenerhalt, das war auch die einhellige Meinung, sprach man mit Hallensern: Das kann nicht mehr schiefgehen!
Die Essener waren dagegen gefrustet - und wie. Die üblichen Gesänge mussten sie über sich ergehen lassen. Wieder forderten einige der mitgereisten Anhänger: „Dabrowski raus!“ Erstaunlich diese Szenerie, da sowohl der Hallesche FC als auch Rot-Weiss Essen mit 41 Punkten in den letzten Spieltag gehen - es ist dieselbe Ausgangslage, aber zwei völlig unterschiedliche Gefühlswelten. Dass RWE dermaßen negativ Partie Nummer 38 bestreiten wird, hat sich das Team aber selbst zuzuschreiben.
Rot-Weiss Essen mit schwacher Bilanz gegen Mit-Abstiegskandidaten
Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz betrug noch Anfang März acht Punkte. Dieses Polster hat RWE verspielt. Im Frühjahr ging es nacheinander gegen alle Topteams der Liga, RWE punktete ausschließlich gegen den SC Freiburg II dreifach, mit freundlicher Hilfe des Wettergottes. Die Gegner kommen noch, gegen die es zählt – das war der Tenor.
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Nun muss man festhalten: Die Bilanz aus den Spielen gegen die Mit-Abstiegskandidaten ist ebenso ernüchternd: vier Punkte aus vier Partien, drei davon mit freundlicher Hilfe des Bierwerfers von Zwickau. Das ist einfach zu wenig in den vergangenen Wochen und Monaten.
Ist der Trainer dafür verantwortlich zu machen? Christoph Dabrowski hat gewiss nicht alles richtig gemacht in dieser Runde und es gibt einige Punkte, die man ihm ankreiden muss. Nicht jeder Spieler hat sich individuell weiterentwickelt. Spielerisch war lange kein Fortschritt zu sehen, in Halle war das schon besser. Aufgrund der Form ist es doch nur logisch, dass Dabrowski im Umfeld kritisch beäugt wird. Doch so oder so: Als Trainer hat man nur einen begrenzten Einfluss auf das, was auf dem Spielfeld passiert.
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Bei Rot-Weiss Essen muss man auch Qualitätsfrage stellen
Woran liegt’s dann? Slapstick-Gegentore, keine Passgenauigkeit, eine schlechte Chancenverwertung, keine Konsequenz im letzten Drittel sind als Gründe zu nennen, gerade bei der Partie in Halle. Nur Pech oder auch eine Frage der Qualität? Wohl von allem ein bisschen. Es wird immer deutlicher, dass Christian Flüthmann und Marcus Steegmann alles richtig machen, indem sie den Kader auf links drehen.
Brennpunkte bei Rot-Weiss Essen:
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Zahlreiche Akteure erhalten bekanntlich keinen neuen Vertrag. Ein unumgänglicher Schritt: Rot-Weiss Essen braucht Verstärkung, vorne wie hinten, damit die anstehende Saison keinen ähnlichen Verlauf nimmt. Noch einmal darf sich nämlich niemand mit dieser Ausbeute zufriedengeben.
Der Verein hat kommuniziert, dass zunächst der Klassenerhalt zählt und 2023/24 der nächste Schritt folgen soll.Daran müssen sich die Verantwortlichen messen lassen.
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