Duisburg. Vor dem Spiel gegen den SV Sandhausen entlädt sich der Ärger über den bevorstehenden Abstieg des MSV Duisburg in die Regionalliga.
Einige Fans des MSV Duisburg hielten am Samstagnachmittag mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg. „Ihr seid ne Schande für Duisburg“, hieß es auf einem Transparent, das vor der Fantribüne in der Schauinsland-Reisen-Arena angebracht war. Eine solche Reaktion war vor dem Fußball-Drittligaspiel der Zebras gegen den SV Sandhausen (hier live im Ticker) zu erwarten, in dem der nächste Schritt zum Abstieg in die Regionalliga vollzogen werden konnte. Später hallten „Schande für Duisburg“-Gesänge durchs Stadion.
Die Spieler des MSV Duisburg ließen sich davon am Samstag nicht beirren. Der MSV hat den vorzeitigen Abstieg aus der 3. Liga erst einmal abgewendet. Gegen den SV Sandhausen gab es einen 3:1 (2:0)-Sieg. Die Tore für Duisburg erzielten Alexander Esswein per Handelfmeter (29.), Benjamin Girth (32.) und Joshua Bitter (82.). In der 73. Minute war Sandhausen durch Tim Maciejewski zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer gekommen. Damit kann der MSV an diesem Wochenende nicht mehr absteigen.
MSV Duisburg: Preetz rechtfertigt Schommers-Rauswurf
Mit diesem Szenario beschäftigen sich die Zebras aber schon längst. Der Job von Michael Preetz ist es nicht, nach hinten zu schauen. Der seit Januar amtierende Geschäftsführer des MSV Duisburg präsentierte sich kurz vor dem Anpfiff im Interview mit Magenta-Sport aufgeräumt, nüchtern und realistisch. „Das ist ein Prozess, der einen langen Vorlauf hatte. Aber es gibt am Ende nur eine Möglichkeit: Man muss sich schütteln und neu anfangen, neu aufbauen“, erklärte Preetz, der auch noch einmal bekräftigte, warum die Trennung von Trainer Boris Schommers erfolgen musste: „Aufgrund der Art und Weise des Auftretens in Ingolstadt war klar, dass wir, egal in welcher Liga, nicht mit Boris weitermachen würden.“
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Namen für die Nachfolge ab der neuen Saison wollte Preetz erst einmal nicht öffentlich kommentieren – auch nicht den des als Favorit geltenden Dietmar Hirsch. Der Ex-MSV-Profi coacht aktuell den 1. FC Bocholt in der Regionalliga West. Vielmehr stellte der Geschäftsführer mit Blick auf vermeintlich prominente Kandidaten klar: „Es ist die erste Bürgerpflicht, sich an die neue Spielklasse zu gewöhnen. Die Vergangenheit des Vereins hilft uns in der Regionalliga keinen Millimeter weiter.“
Was die unmittelbare Besetzung der Trainerbank angeht, betonte Preetz, dass er hoffe, bis zum Saisonende auf Jugendchefcoach Uwe Schubert als Interimslösung gemeinsam mit Branimir Bajic setzen zu können: „Wir sind vorsichtig optimistisch, eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten.“ Schubert verfügt bekanntlich nicht über die ausreichende Lizenz für einen Zeitraum, der länger als 15 Tage andauert.
MSV Duisburg: Schubert setzt auf Max Braune
Uwe Schubert selbst äußerte sich am Mikrofon zur erwarteten Personalie Max Braune. Der junge Keeper, einer der wenigen, die über einen Vertrag für die kommende Saison verfügen, ersetzte Vincent Müller zwischen den Pfosten: „Max hat es immer gut gemacht, wenn er zum Einsatz gekommen ist, und er hat Vertrag. Für Vincent tut es mir leid, aber so ist der Fußball.“